Jeffrey Sachs zählt zu denjenigen Stimmen, die sich wiederholt gegen das Säbelrasseln in der Ukraine ausgesprochen haben.
Der US-Ökonom sprach unter anderem auch an der Friedensdemonstration im Februar 2023 in Berlin, die Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer organisiert hatten.
Sachs zufolge kann der Krieg nur vor dem Hintergrund der NATO-Osterweiterung verstanden werden. Der US-Ökonom kritisierte bereits mehrfach, dass die USA im Frühjahr 2022 Friedensverhandlungen torpediert hätten.
Eine einseitige Schuldzuweisung an die Adresse Russlands greift in seinen Augen zu kurz. Seine Sicht auf den Krieg in Osteuropa wollte Sachs unlängst auch in der New York Times darlegen. Vergeblich.
Das Leibblatt der liberalen Eliten zensierte den US-Ökonomen, wie Sachs in einem Podcast-Interview mit Robert Francis Kennedy junior jüngst erklärte.
Kurz vor der geplanten Publikation habe ihm die Zeitung mitgeteilt, dass sie seinen Beitrag leider ablehnen müsse. Ein Redakteur habe ihm gesagt: «Einer unserer Gastkommentatoren wird etwas Ähnliches schreiben. Ich will die Seiten nicht verstopfen.»
Laut Sachs nichts weiter als eine Ausrede. Seit der Ablehnung seines Beitrags habe er aufmerksam die Gastkommentare der Zeitung gelesen.
Einen Beitrag, der Sachs These abgebildet hätte, wonach der Krieg durch die NATO provoziert worden sei, suchte er vergeblich. Im Gegenteil: In einzelnen Kommentaren sei gar für eine weitere Eskalation und mehr Waffenlieferungen Stellung bezogen worden.
In den grossen Zeitungen in USA werde über die Hintergründe des Ukraine-Krieges einfach nicht geschrieben, so der US-Ökonom:
«Es wird darüber einfach geschwiegen. Obwohl die Zeichen immer mehr in Richtung Eskalation stehen. (...) So viele Menschen verlieren ihr Leben, aber wir haben keine Debatte in den Mainstream-Medien.»
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