Ein von der Regierung finanziertes Labor in den Niederlanden hat einen mutierten Stamm des H5N1-Vogelgrippevirus entwickelt, der sich unter streng kontrollierten Laborbedingungen zwischen Säugetieren ausbreiten und eine 100-prozentige Sterblichkeit verursachen kann. Dies geht aus einer neuen, von Experten begutachteten Studie hervor, die im Journal of General Virology veröffentlicht wurde.
Das neue Experiment wurde, wie der Journalist Jon Fleetwood berichtet, von Wageningen Bioveterinary Research (WBVR) durchgeführt. Einem Labor, das mit der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) kooperiert, die vom Weltwirtschaftsforum (WEF) gegründet wurde und auf die finanzielle Unterstützung der Gates-Stiftung zählt.
Die neu entwickelten Virenkonstrukte wurden aus dem Gehirn eines Rotfuchses gewonnen und in embryonierten Hühnereiern vermehrt. Danach wurden sie den Frettchen entweder direkt durch nasale Verabreichung oder indirekt über die Unterbringung neben infizierten Tieren zugeführt. Alle infizierten Tiere starben beziehungsweise wurden eingeschläfert, nachdem sie den sogenannten «humanen Endpunkt» (HEP) erreicht hatten. So heißt es in der Studie:
«Alle geimpften Frettchen aus Gruppe B oder C, die am 14. DPI (Tag nach der Infektion, Anm. d. Red.) zur Sektion angesetzt waren, erreichten die HEP zwischen 4 und 5 DPI. Alle drei Frettchen mit Kontaktübertragung (Gruppe D) erreichten den HEP bei 7 DPI.»
Der Begriff «humaner Endpunkt» bezieht sich auf einen im Labor definierten Schwellenwert für erkennbares Leiden, einschließlich Anzeichen wie Atemnot und neurologisches Zittern. Tiere, die in dieser Studie den HEP erreichten, wurden «nach der Exposition gegenüber dem als H5N1 gekennzeichneten Material gemäß dem Protokoll eingeschläfert».
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die schweren Symptome auf eine Gewebeentzündung in mehreren Organen zurückzuführen waren. Die Forscher schreiben: «Bei den meisten Frettchen der Gruppen B, C und D wurde die schwere Erkrankung, die zur HEP führte, durch eine Kombination aus mittelschwerer bis schwerer nekrotisierender Pankreatitis, Hepatitis und Enzephalitis verursacht.»
Ob die beobachtete Verschlechterung ausschließlich auf das Viruskonstrukt oder auf den experimentellen Verabreichungsmechanismus und die Stressumgebung zurückzuführen ist, wurde in der Studie nicht untersucht.