In Österreich ist der Anteil an Menschen, die eine berufsbildende Ausbildung machen, besonders hoch: Unter den 25- bis 34-Jährigen haben mehr als die Hälfte als höchsten Bildungsstand einen berufsbildenden Abschluss, zeigt die jüngste Studie «Bildung auf einen Blick» der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das ist der höchste Wert der 38 untersuchten Staaten. In der Schweiz haben 31 Prozent der jungen Erwachsenen eine berufsbildende Ausbildung.
In Deutschland ging der Anteil der jungen Erwachsenen mit einer klassischen Berufsausbildung von 51 Prozent (2015) auf 38 Prozent (2022) zurück. Der grösste Rückgang in allen OECD-Ländern.
Allerdings würden in vielen Ländern berufsbildende Bildungsgänge trotz hoher Beteiligung als «letzter Ausweg» gesehen, heisst es in dem Bericht. Ziel müsse es sein, «berufliche Ausbildung zur ersten Wahl zu machen».
Berufliche Ausbildungsgänge, die häufig eine besondere Ausstattung und Infrastruktur erfordern, kosten üblicherweise mehr pro Schüler als allgemeinbildende Bildungsgänge. Im Durchschnitt der OECD-Länder betragen die Ausgaben pro Teilnehmer im allgemeinbildenden Sekundarbereich II etwa 11’400 US-Dollar im Vergleich zu etwa 13’200 US-Dollar in berufsbildenden Bildungsgängen.
Zwischen 2019 und 2020 sind laut der Studie die öffentlichen Ausgaben für Bildung als Anteil der sonstigen öffentlichen Ausgaben gesunken. Der für Bildung aufgewendete Teil der öffentlichen Ausgaben ist in den OECD-Ländern um durchschnittlich 6,5 Prozent zurückgegangen.
In Österreich lag der Anteil der öffentlichen Ausgaben für Bildung an den öffentlichen Gesamtausgaben im Jahr 2020 bei 7,5 Prozent, in Deutschland bei 7,9 und damit unter dem OECD-Durchschnitt (9,2 Prozent). Die Schweiz lag mit 10,6 Prozent darüber.