Pfizer hat sich bereit erklärt, über 10.000 Klagen beizulegen, die gegen das Unternehmen eingereicht wurden, weil es angeblich die mögliche Verbindung zwischen seinem Medikament Zantac und Krebs nicht gemeldet hat. Darüber berichtet The Counter Signal.
Dies könne jedoch nur die Spitze des Eisbergs sein, konstatiert das Portal. Denn derzeit würden allein im US-Bundesstaat Delaware 70.000 weitere Fälle im Zusammenhang mit dem Medikament auf eine richterliche Entscheidung warten. Viele der Kläger berichteten, dass sie nach der Einnahme des Mittels gegen Sodbrennen an Krebs erkrankten.
Darüber hinaus wird erwartet, dass Sanofi, das mit Pfizer zusammengearbeitet und das Präparat finanziert hatte, nun über 100 Millionen Dollar an etwa 4.000 Personen (25.000 Dollar pro Person) zahlen muss. Die Kläger hatten behauptet, dass das Unternehmen sie nicht vor der krebserregenden Substanz NDMA gewarnt habe, die von der FDA im Jahr 2020 in generischen Formen des Medikaments gefunden wurde. Dadurch könne möglicherweise ein Präzedenzfall geschaffen werden, der künftige Fälle legitimiere, so The Counter Signal.
«Sanofi legt diese Fälle nicht bei, weil wir glauben, dass die Ansprüche berechtigt sind, sondern um die Kosten und die anhaltende Ablenkung durch den Rechtsstreit zu vermeiden», wird ein Sprecher von Sanofi zitiert.
Neben Pfizer und Sanofi stehen laut The Counter Signal auch Boehringer Ingelheim und Glaxo Smith Kline unter Beschuss. Letzteres Unternehmen habe seit 2022 45 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verloren, nachdem Informationen über die möglichen krebserregenden Eigenschaften von Zantac ans Licht gekommen waren.
Sollten die aktuellen Klagen dazu führen, dass Pfizer etwas Ähnliches widerfahre, würde dies einen Verlust von fast einem Drittel des Nettowertes des Unternehmens bedeuten, der derzeit bei 157 Milliarden Dollar liege, resümiert The Counter Signal.