Seit 2020 wurde augenscheinlich, dass Wikipedia-Einträge besonders bei den C-Themen etappenweise verändert oder gar vollkommen gelöscht wurden. Vor allem coronakritische Inhalte wurden komplett entfernt oder auf Linie gebracht. Auf dieses Prozedere hat Thomas Koch reagiert, indem er die alternative Online-Enzyklopädie Populus.Wiki ins Leben gerufen hat.
Damit will er eine dezentrale Wikipedia ohne Propaganda aufbauen, wobei die Mitarbeiter ganz nebenbei erkennen sollen, «wie weit sich die Filterblase des Mainstream bereits von ihnen entfernt hat.» Auf der Startseite gibt Koch an, dass viele Menschen in der Coronazeit Linklisten, Dokumentationen und anderes Material erstellt hätten, um andere aufzuklären. Sein eigenes Dokument sei auf 50 Seiten angewachsen.
«Schnell war klar, dass ein Mensch alleine die vielen Informationen und Themen nicht ordnen kann. Als Lösung kennen wir das Konzept eines Wikis. Die berühmte Wikipedia ist die bekannteste Nutzerin dieses Konzeptes. In einem Wiki können viele Menschen gemeinsam Wissen zusammentragen und ordnen. Leider ist die Wikipedia selber ein zentral und streng gesteuertes Propagandainstrument und daher für uns nicht geeignet.»
Details zur Kritik an Wikipedia findet man hier. Koch zufolge kann das Konzept Wiki trotzdem zum Guten benutzt werden. Durch die Zusammenarbeit vieler in einem Wiki könnten Themen korrekter, detaillierter und umfassender erarbeitet werden, als wenn jeder Teilaspekte an vielen verschiedenen Stellen im Internet beschreibt. Weiterhin ergebe sich eine Vernetzung von Menschen nach Themenbereichen, da zu jeder Wikiseite eine eigene Diskussionsseite gehöre.
Koch ist der Meinung, dass ein Wiki gegen Propaganda helfen könne, indem zu aktuellen Vorgängen schnell Informationen zusammengetragen würden und sich Interessierte schnell vernetzen, wie zum Beispiel zu Themen wie die «Butscha-Lüge» oder «Affenpocken».
«Ich suchte also nach einem alternativen Wiki. Innerhalb der Partei ‹Die Basis› scheiterte die Wikiidee an internen Konflikten. Die Initiative 2020wiki.de des Corona-Ausschusses scheint eingeschlafen. Ich habe kein geeignetes Wiki gefunden. Daher habe ich selber eines unter der Adresse Populus.Wiki eingerichtet und ein paar weitere Interessenten gefunden.»
Zurzeit werden weitere Friedensaktivisten gesucht, die gern mitarbeiten möchten. Die Macher von Populus.wiki halten die Plattform für ein potentiell sehr wirksames Werkzeug für die Aufklärung des einen Drittels der Bevölkerung, mit dem man ins Gespräch kommen könne. Menschen verknüpften ihre Ansichten über die Welt als ein sich gegenseitig verstärkendes Netz von Konzepten. Neue Informationen würden akzeptiert, wenn sie sich widerspruchslos in das Netz einfügen lassen. Widersprüchliches werde abgewehrt. Dies sei ein ähnliches Phänomen wie die oft diskutierte «Filterblase».
«Im Konzeptnetz der Altmedien ist Russland eine rückständige Diktatur, westliche Wissenschaft vertrauenswürdig, die USA eine Demokratie, die NATO ein Verteidigungsbündnis und Deutschland ein Rechtsstaat mit voneinander unterscheidbaren Parteien.»
«Unsere Sicht auf Corona, den Ukrainekrieg und vieles andere lässt sich nicht widerspruchsfrei in dieses Netz einfügen», sagt Koch. Schnell merke man im Gespräch, dass man ein riesiges Feld von Themen aufarbeiten müsste, wofür der Gesprächspartner dann meist keine Zeit, Motivation, Ausdauer oder keinen Mut habe.
Populus.Wiki ermögliche das selbstständige Entdecken. Die Website könne als Wegweiser für selbstständige oder geführte Expeditionen in ein Konzeptnetz jenseits der Propaganda dienen. Bei der Arbeit an Populus.Wiki habe Koch gemerkt, dass er sich ein umfangreiches und dichtes Konzeptnetz aufgebaut habe, das dem Mainstream entweder widerspricht oder totgeschwiegen werde. Die Internetseite helfe ihm auch selber, sich über die vielen Wissenspuzzleteile klar zu werden, die seiner Meinung nach vielen anderen Menschen wahrscheinlich noch fehlten.
Kommentare