Berset nannte für den Herbst und Winter ein breites Spektrum von möglichen Szenarien. Würden die Fallzahlen nicht wieder steigen, könnte der Bundesrat die Coronakrise als «beendet» erklären, sagte Gesundheitsminister Alain Berset an der gestrigen Pressekonferenz vom 30. Juni 2021.
Mögliche vierte Welle wegen «Delta»
Doch Berset warnte sogleich: «Wir gehen davon aus, dass die Fallzahlen im Herbst wieder steigen werden und es kann wegen der Delta-Variante zu einer vierten Welle kommen.» Trotz den jetzt guten «Zahlen» bleibe damit noch eine Unsicherheit, deshalb müssten wir uns auch auf negative Szenarien einstellen. Die «Delta-Variante» werde vermutlich auch bei uns dominant werden, so Berset. Ein erneuter Anstieg der «Fallzahlen» könnte das Gesundheitssystem derart belasten, dass Massnahmen wie die Maskenpflicht oder die Abstandsregeln weitergeführt, bzw. wieder eingeführt werden müssten, sagte der Magistrat.
Rückkehr zur Normalität durch bundesrätliche Planung
Infolge der Szenarien habe der Bundesrat nun erstmals die Möglichkeit, über mehrere Monate hinweg zu planen, und es müsse nicht immer alles innerhalb von sehr kurzer Zeit entschieden werden. Dies sei auch eine «Rückkehr zur Normalität», betonte Berset.
Auffrischimpfungen im Winter
Frühestens ab nächstem Winter soll es «Auffrischimpfungen» für gewisse Personengruppen oder gar für alle bereits Geimpften geben. Wegen neuer «Virusvarianten» könne es gar sein, dass der «Impfstoff» angepasst werden müsste. Das Impfen sei mit den neuen Varianten noch wichtiger geworden. «Früher oder später werden alle mit dem Virus in Kontakt kommen, sei es mit der Impfung oder durch eine Ansteckung», so Berset.
«Das positive Szenario ist nicht das wahrscheinlichste»
Auf die Frage eines Journalisten, ob es ein Szenario gebe, bei dem eine gewisse Impfquote das Problem mit den Varianten lösen könnte, sagte Berset: «Man kann mit allem arbeiten, aber wir müssen aufpassen und pragmatisch und realistisch sein. Das positive Szenario ist klar, wir haben jetzt eine gute Situation und eine gute Impfbereitschaft. Aber das positive Szenario ist nicht das wahrscheinlichste.» Man müsse sich auch auf das Szenario einstellen, dass sich zu wenige Menschen impfen lassen und die «Pandemie» in dieser nicht geimpften Gruppe weitergehe. Berset: «Wir haben in anderen Ländern mit einer hohen Impfquote gesehen, dass das Virus in der nicht geimpften Gruppe weiter durchgegangen ist».
«Die Impfung ist die beste Versicherung die man haben kann»
Zu den Impfungen sagte Berset: «Es bleibt unser Ziel, dass man die Impfquote weiterhin erhöht. Die Impfung ist wirklich die beste Versicherung die man haben kann. Für sich selbst als Person, aber auch für die Gesellschaft und generell für die nächsten Monate im Herbst.» Die Delta-Variante in Russland oder Portugal explodiere. Man müsse sehen, ob es das auch bei uns gebe. «Jetzt ist wirklich der richtige Moment, um sich impfen zu lassen, damit man das verhindern kann, was man in anderen Ländern sieht», mahnte Berset eindringlich.
mRNA-Injektionen seien hoch wirksam und «gut verträglich»
Die vier Millionen Dosen des Vektorimpfstoffes von AstraZeneca werden an das weltweite Impfprogramm Covax abgetreten, sagte Berset. Zu den Gründen dafür, wieso nicht alle 5,3 Millionen Impfdosen von AstraZeneca an Covax geliefert werden, sagte Berset: «In der Schweiz sind nur mRNA-Impfstoffe im Einsatz, die gut verträglich und hoch wirksam sind. Aber wir brauchen auch andere Impfstoffe für Menschen, die eine Unverträglichkeit gegen mRNA-Impfstoffe haben oder für solche, die keine mRNA-Impfstoffe wollen und dafür eine Impfung von AstraZeneca wünschen». Für den Vektorimpfstoff von AstraZeneca gibt es in der Schweiz noch keine Zulassung.
Förderprogramm für Medikamente gegen Covid-19
Zur Förderung von neuen Arzneimitteln gegen Covid-19 soll es ein Förderprogramm geben. Verantwortlich dafür soll das Bundesamt für Gesundheit BAG sein, welches mit der Agentur für Innovationsförderung Innosuisse zusammenarbeitet. Mit diesem Programm sollen die Forschung, die Entwicklung und die Herstellung von Medikamenten gegen Covid-19 gefördert werden. So sollen auch Menschen Zugang zu Medikamenten erhalten, die sich nicht impfen lassen können. Das Programm sei bis Ende 2022 befristet.
«Besorgniserregende Varianten» verlängern die Pandemie
Die Entwicklung in der Schweiz sei von der globalen Situation abhängig. Je länger es für die weltweite Impfung brauche und je mehr Infektionen es gebe, umso grösser seien auch die Risiken bei uns. Und umso grösser sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich die «besorgniserregenden Varianten» auch bei uns entwickeln. «Dies verlängert die Pandemie», sagte Berset.
Kommentar der Redaktion:
Das die mRNA-Präparate hoch wirksam und gut verträglich sind, ist irreführend und falsch. Bei der behaupteten Wirksamkeit von 95% handelt es sich um einen rechenakrobatischen Trick (wir berichteten). Dass die Gen-Injektionen alles andere als verträglich sind, zeigen die Meldungen von Impfnebenwirkungen in den Datenbanken der WHO und der EMA – denn diese explodieren (wir berichteten).
Ausserdem ist das Nutzen-Risiko-Profil der experimentellen Gen-Präparate katastrophal. Denn eine neue Studie zeigt, dass zur Verhinderung von drei Covid-19 Todesfällen, zwei Impftote in Kauf genommen werden (wir berichteten). Für die Behauptung, dass man sich besonders gegen die neue besorgniserregende «Delta-Variante» impfen soll, sprechen die Daten des britischen Gesundheitsministeriums. Denn diese zeigen, dass doppelt geimpfte Personen ein sechsfach höheres Risiko haben, an «Delta» zu sterben als ungeimpfte (wir berichteten). Berset sagte zu all dem nichts. Schlimmer noch: er rührte die Werbetrommel für die Gen-Präparate so heftig wie nie zuvor.
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