In Queensland, Australien, wurde eine Untersuchung angeordnet, weil Proben infektiöser Viren aus dem virologischen Labor des Bundesstaates verschwunden sind. Wie News.com.au berichtet, bezeichnet die Regierung von Queensland den Vorfall als «schwerwiegenden Verstoß» gegen die Biosicherheitsprotokolle.
Zu den verschwundenen Proben gehören Hendra-, Lyssa- und Hantaviren. Das Laborpersonal kann laut dem Portal nicht bestätigen, ob sie verloren gegangen sind oder zerstört wurden. Das Fehlen der Erreger wurde bereits im August 2023 bemerkt. Der Gesundheitsminister Timothy Nicholls erklärte diese Woche in einer Medienmitteilung:
«Angesichts eines derart schwerwiegenden Verstoßes gegen die Biosicherheitsprotokolle und möglicherweise fehlender infektiöser Virusproben muss die Gesundheitsbehörde von Queensland untersuchen, was vorgefallen ist und wie verhindert werden kann, dass sich so etwas wiederholt.»
Gemäß dem Gesundheitsbeauftragten Dr. John Gerrard gibt es keine Anzeichen für eine Gefährdung der Bevölkerung. Dr. Sam Scarpino, Direktor für KI und Biowissenschaften an der Northeastern University in Boston, sagte allerdings gegenüber Fox News, die Situation in Australien stelle eine «kritische Biosicherheitslücke» dar. Und weiter:
«Die als vermisst gemeldeten Krankheitserreger sind allesamt hochgradig gefährlich und könnten eine Bedrohung für die Öffentlichkeit darstellen.»
Trotz des geringen Risikos ist es Scarpino zufolge «wichtig zu verstehen, wo diese Proben gelandet sind, um zu bestätigen, dass kein Risiko einer Exposition mehr besteht».
Laut der Daily Mail sind Zwischenfälle in Biolaboren weltweit keine Seltenheit: Allein in den USA seien zwischen 2014 und 2022 über 600 Freisetzungen von Krankheitserregern gemeldet worden, die auf Ausrüstungsmängel oder menschliches Versagen zurückzuführen waren.
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