Russland kann, anders als die USA oder die Länder Westeuropas, die Coronakrise über mehrere Jahre hinweg wirtschaftlich relativ unbeschadet überstehen. Zu diesem Schluss gelangt eine Studie der in Berlin ansässigen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).
«Seit 2014 die Ölpreise einbrachen und zeitgleich Sanktionen gegen Russland verhängt wurden, hat Moskau finanzielle Polster aufgebaut, um wirtschaftspolitisch handlungsfähig und international unabhängig zu bleiben», heißt es dazu auf der Webseite der Stiftung.
Zuletzt seien die Gold- und Devisenreserven der russischen Zentralbank auf 564 Milliarden US-Dollar angewachsen. Die liquiden Mittel der öffentlichen Kassen belaufen sich SWP zufolge auf über 16 Prozent des BIP, wovon der Großteil auf den staatlichen Wohlfahrtsfonds entfalle.
«Auch dank der im internationalen Vergleich sehr geringen Verschuldung von knapp 15 Prozent des BIP wäre der russische Staat auch bei einer mehrjährigen Krise finanziell nicht auf äußere Hilfe angewiesen» resümiert die Stiftung.