Die Corona-«Pandemie» trieb unzählige Menschen in den wirtschaftlichen Ruin. Die Wirtschafts- und Gewerbefreiheit wurde massiv eingeschränkt. Für viele Arbeiter waren die vergangenen Jahre ein regelrechter Existenzkampf.
Eine Studie, die das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Auftrag gegeben hat, ist nun der Frage nachgegangen, wie sich die «Pandemie» auf den Schweizer Arbeitsmarkt ausgewirkt hat – im Zentrum stand dabei die Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
Erstellt haben sie Prof. Dr. Conny Wunsch und Dr. Rahel Felder von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WWZ) der Universität Basel. Beteiligt an der Arbeit waren auch Mitarbeiter des Büros für Volkswirtschaftliche Beratung (BSS).
Das Fazit der Autoren, nicht ganz überraschend für eine im Auftrag des Bundes verfasste Studie, lautet:
«Insgesamt hat sich der Schweizer Arbeitsmarkt in der Coronapandemie als sehr robust erwiesen. Die Massnahmen der ALV, insb. Kurzarbeit, haben in Kombination mit relativ moderaten Eindämmungsmassnahmen nach der ersten Pandemiewelle entscheidend dazu beigetragen, dass grössere Verwerfungen am Arbeitsmarkt verhindert wurden und sich der Arbeitsmarkt relativ schnell erholt hat.»
Zwar hätten die einschränkenden Corona-Massnahmen die Situation auf dem Arbeitsmarkt anfangs drastisch verschlechtert: Mit Beginn der «Pandemie» nahm die Arbeitslosigkeit stark zu. Von 135’624 auf 155’998 Personen im Mai 2020. «Die Arbeitsnachfrage brach direkt nach Ausrufung der ausserordentlichen Lage durch den Bundesrat ein und die Arbeitslosigkeit stieg innerhalb der ersten beiden Monate um mehr als 50%», so die Autoren. Doch bereits ab 2021/2022 habe sich der Arbeitsmarkt wieder beruhigt.
«Die Arbeitsnachfrage erholte sich schneller als die Arbeitslosigkeit. Die offenen Stellen stiegen bereits ab dem 3. Quartal 2020 wieder an und erreichten Anfang 2021 das Vorkrisenniveau, wonach sie weiter anstiegen und nun deutlich über dem Vorkrisenniveau liegen.»
Ab Mitte 2021 habe eine «deutliche Erholung» bei der Arbeitslosigkeit eingesetzt. Seit Anfang 2022 befinde sich diese sogar wieder auf dem Vorkrisenniveau. Inzwischen hätten Betriebe gar «Rekrutierungsschwierigkeiten». Dies, weil ein «Anstieg bei den offenen Stellen bei gleichzeitig niedriger Arbeitslosigkeit seit Anfang 2022» zu beobachten sei.
Die negativen Folgen der «Pandemie» für den Arbeitsmarkt bekamen insbesondere jüngere und schlecht ausgebildete Menschen zu spüren. Umgekehrt «profitierten» sie auch wiederum von «der Erholung am Arbeitsmarkt».
In Bezug auf das Geschlecht und die Familiensituation zeigten sich laut der Studie keine «systematischen Unterschiede hinsichtlich Erwerbsbeteiligung, geleisteter Wochenarbeitszeit und Erwerbslosigkeit». Die Autoren räumen jedoch ein, dass Frauen, besonders solche mit kleineren Kindern, womöglich noch stärkeren Belastungen ausgesetzt waren.
Mit Abstand am stärksten unter den einschneidenden Masssnahmen hätten die Tourismusbranche und die Gastronomie gelitten. Sie seien mit Blick auf die unterschiedlichen Branchen, hinsichtlich des Anstiegs der Arbeitslosigkeit sowie auch aufgrund der Schliessungen und massiven Einschränkungen, am stärksten von der Corona-Politik getroffen worden.
Am zweitstärksten hätten sich die massiven Einschränkungen auf das verarbeitende Gewerbe und die Logistik ausgewirkt. «Hier kamen vor allem der Einbruch der Güternachfrage, die Unterbrechung der internationalen Lieferketten und die Einschränkungen der internationalen Mobilität zum Tragen», so die Studie.
Gastronomie und Tourismus hätten sich mittlerweile wieder erholt. Im März 2022 seien diese Branchen bezüglich offener Stellen und Arbeitslosigkeit sogar besser dagestanden als im März 2019.
Allerdings kämpfen sie damit, dass viele Arbeiter der Branche im Zuge der «Pandemie» den Rücken gekehrt hätten und sich beruflich nun neu orientierten. Im verarbeitenden Gewerbe und der Logistik habe die Arbeitslosigkeit Anfang 2022 noch über dem Vorkrisenniveau gelegen.
Kommentar Transition News
Die enormen Schäden, welche durch die Corona-Politik verursacht wurden, sind halb so schlimm. Dies ist das Bild, das beim Lesen der Studie rasch einmal erweckt werden kann.
Die Studienautoren stützen sich in ihrer Arbeit auf die Zahlen der Behörden. Berücksichtigt werden hier jedoch nur diejenigen Arbeitslosen, die sich bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet haben.
Die Dunkelziffer bei der Anzahl Arbeitsloser darf aber nicht unter den Teppich gekehrt werden. Experten zufolge dürfte es in Wirklichkeit mehr als doppelt so viele Arbeitslose geben. Ohne Dunkelziffer präsentiert sich der Schweizer Arbeitsmarkt jedoch schnell einmal in glänzender Form.
Nicht erwähnt werden in der Studie zudem die sich zuspitzenden Lohnentwicklungen im Kontext der steigenden Preise und der Inflation. Das gleiche gilt für die hohen Kosten, die durch die Corona-Politik verursacht wurden.
Aufgrund der massiven Einschränkungen stiegen die Sozialausgaben stark an. Ein Beispiel: 2020 erreichten die Ausgaben für Sozialleistungen in der Schweiz mit 206 Milliarden Franken einen neuen Höchststand. Das entspricht 29 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Zum Vergleich: Zwischen 2002 und 2019 machten die Sozialleistungen nie mehr als 25 Prozent des BIP aus. Im Vergleich zu 2019 stiegen die Sozialleistungen 2020 um 11 Prozent an.
Das Bundesamt für Statistik (BfS) sprach von einem historischen Anstieg: Es sie der grösste seit 1990. 2021 erhöhten sich die Kosten für Sozialleistungen auf 207 Milliarden Franken.
Auch nicht vergessen gehen dürfen die sozialen und psychischen Schäden, die durch die Massnahmen verursacht worden und monetär schwer zu quantifizieren sind. Darüber sagen die blossen Beschäftigungszahlen nur wenig aus.