Der Kiewer Präsidentendarsteller Wolodymyr Selenskyj will den US-geführten Westen noch tiefer in den Krieg in der Ukraine hineinziehen. Darauf macht der freie EU-Korrespondent Eric Bonse in einem aktuellen Beitrag seines Blogs Lost in EUrope aufmerksam.
Bonse verweist dabei auf den «Siegesplan», den Selenskyj am Dienstag in Kiew ankündigte und den er US-Präsident Joseph Biden vorlegen will. Teil des Plans sei der Einmarsch in die russische Region Kursk Oblast.
«Das zweite Element ist der strategische Platz der Ukraine in der weltweiten Sicherheitsinfrastruktur. Das dritte Element ist ein starkes Paket, um Russland mit diplomatischen Mitteln zur Beendigung des Krieges zu zwingen. Und das vierte Element ist wirtschaftlicher Natur.»
Selenskyj will im September den Plan zuerst mit US-Präsident Joseph Biden besprechen, dann auch mit Vizepräsidentin Kamala Harris und womöglich sogar mit ihrem Rivalen Donald Trump. Genaue inhaltliche Details nannte er nicht.
Laut Bonse war zuvor bereits durchgesickert, dass ukrainische Militärschläge auf Moskau und Sankt Petersburg eingeplant sind. Dafür wolle Selenskyj grünes Licht aus den USA und Deutschland.
Großbritannien und Frankreich seien dazu schon bereit und wollen demnach ihre weit reichenden Waffen für Angriffe freigeben. Bei einer Sondersitzung des Nato-Ukraine-Rats am Mittwoch in Brüssel könnte auch die Nato eingebunden werden, so der Journalist.
Er schreibt, dass die ukrainische Offensive in der Region Kursk auch das dortige russische Atomkraftwerk gefährde. Russland habe bereits einen angeblichen ukrainischen Angriff gemeldet und der Chef der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA Rafael Grossi vor einem atomaren Zwischenfall gewarnt.
Aus Sicht des EU-Korrespondenten «läuft es auf eine weitere Eskalation hinaus – mit Ansage und unter aktiver Einbindung der USA».
«Offenbar will Selenskyj vor der US-Präsidentschaftswahl im November militärische Fakten schaffen – auch auf die Gefahr hin, dass der Krieg sich nochmals massiv ausweitet.»
Selenskyjs Rhetorik wirke «überheblich und weltfremd, aber auch immer aggressiver», stellt Bonse fest.
«Die spannende Frage ist, ob sich Biden und Harris erneut einbinden bzw. erpressen lassen. Wenn sie mitmachen, sind sie mitverantwortlich.»
Ein Nein in Washington könne dazu führen, dass Selenskyj die USA und ihre Verbündeten die Schuld für die zu erwartende Niederlage gebe – mit einer neuen «Dolchstoßlegende».
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