Jedes Jahr erhält das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin von den sogenannten Sentinel-Arztpraxen und -kliniken Meldungen im Rahmen der Influenzasaison. Bei den Sentinel-Einrichtungen handelt es sich um eine repräsentative Zusammenstellung — sie spiegeln die virologische Lage des gesamten Bundesrepublik wieder.
Im Abschlussbericht des zuständigen Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) findet sich eine Passage, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Erklärungsnot bringen dürfte:
«Seit der 8. KW 2020 sind insgesamt 13 (0,8 %) SARS-CoV-2-positive Proben in 1’570 untersuchten Proben im Sentinel der AGI detektiert worden. Seit der 16. KW 2020 gab es keine Nachweise mehr von SARS-CoV-2 im Sentinel.»
Auch die Analyse der sogenannten SARI-Fälle, also Spitaleinweisungen mit Atemwegserkrankungen, bringt Pikantes zum Vorschein:
«In 70 Sentinel-Krankenhäusern waren im Zeitraum von der 20. KW bis zur 23. KW 2020 zwischen 4 % und 7 % der SARI-Fälle (Hauptdiagnose Influenza, Pneumonie oder sonstige akute Infektionen der unteren Atemwege) mit COVID-19 hospitalisiert».
Vereinfacht ausgedrückt: Selbst zu Hochzeiten der Coronakrise machte der Anteil von Covid-19 an den gesamten SARI-Fallzahlen lediglich 7 Prozent aus.