Kaum hatte Ungarn den EU-Ratsvorsitz inne, ging Regierungschef Viktor Orbán auf Reisen, unter anderem besuchte er Selenskyj, Putin, Xi und Trump. Seine Friedensmission kam bei EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nicht gut an, sie ordnete einen Boykott Ungarns an.
Von der Leyen ließ ankündigen, dass an künftigen informellen Ministertreffen unter der Leitung der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft in Ungarn keine Kommissarinnen oder Kommissare, sondern nur ranghohe Beamte teilnehmen werden. Zudem will die EU-Kommission auf den traditionellen Antrittsbesuch bei der ungarischen Präsidentschaft verzichten.
Jetzt hat die Slowakei Position bezogen und mitgeteilt, dass sie von der Leyens Anordnung nicht folgen wird. Bratislava werde die Arbeit Ungarns während seiner EU-Ratspräsidentschaft aus «Respekt vor der Souveränität» nicht boykottieren, erklärte der slowakische Präsident Peter Pellegrini. Die slowakischen Regierungsvertreter würden an allen wichtigen Treffen, die von der ungarischen Ratspräsidentschaft organisiert werden, voll teilnehmen.
«Ich denke, niemand sollte dafür bestraft werden, dass er versucht, einen Dialog zu beginnen, und die Slowakische Republik wird ihn [Orbán] nicht bestrafen», betonte Pellegrini. Zudem bekräftigte er, dass er «keinen Grund sehe, die souveräne Position eines EU-Mitgliedstaats zu bestrafen, nur weil jemand damit nicht einverstanden ist».
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