Die slowenische Non-Profit-Organisation «für investigativen Journalismus» Oštro hat ein interaktives Visualisierungs-Tool für Verbindungen zwischen Politikern entwickelt, wie The Slovenia Times berichtet. Das Werkzeug mit dem Namen «Zvezoskop» (Relationscope oder Linkscope) ermöglicht es der Öffentlichkeit, sich über die Karrierewege aktiver Minister, Staatssekretäre und Abgeordneter zu informieren und zu sehen, wie sie miteinander verbunden sind.
Laut den Entwicklern von Oštro helfe das Tool den Wählern, fundierte Entscheidungen zu treffen. Für Journalisten, Nichtregierungsorganisationen, Akademiker und andere Forscher könne es ein Arbeitsinstrument sein, wenn sie unabhängige Recherchen über politische Karrierewege und Netzwerke durchführen wollten.
Bei seiner Vorstellung am 20. Februar habe Oštro festgestellt, dass in Slowenien der Glaube weit verbreitet sei, persönliche Beziehungen und Loyalität seien wichtiger als Kompetenzen, wenn es um Personalentscheidungen geht. Die Einrichtung sei der Meinung, dies untergrabe das Vertrauen der Menschen in die Regierung und das Parlament.
Aus diesem Grund habe es sich die Organisation zum Ziel gesetzt, «glaubwürdige und überprüfte» Daten über die Karrierewege politischer Beamter zur Verfügung zu stellen. Das reiche von ihrer Ausbildung über frühere Stellen oder Funktionen in anderen Organisationen, Institutionen oder Unternehmen bis zu ihrem derzeitigen Posten und schliesse ihre gegenseitigen Verbindungen ein.
Einer der Motivationsfaktoren für die Entwicklung sei die Tatsache gewesen, dass eine grosse Anzahl der derzeitigen Abgeordneten Neulinge seien. Das habe die Leiterin des Projekts, Klara Škrinjar, gegenüber der slowenischen Presseagentur erklärt, so das Nachrichtenportal weiter.
Die gesammelten Daten seien von Anuška Ferligoj, einer Professorin für Statistik an der Fakultät für Sozialwissenschaften in Ljubljana, und Vladimir Batagelj, Professor an der Fakultät für Mathematik und Physik in Ljubljana, analysiert worden. Beide seien der Meinung, dass die von Oštro erfassten und überprüften Daten objektiv genug seien, um Verbindungen zwischen Beamten herzustellen.
Kommentar Transition News:
Das Projekt wurde von der Google News Initiative mitfinanziert, wie auf der Webseite ausgewiesen ist. Diese Tatsache sollte erfahrungsgemäss zu erhöhter Aufmerksamkeit bei der Beurteilung der Ergebnisse animieren. Bei Google heisst es zu den Zielen:
«Die Google News Initiative arbeitet mit Verlagen, Webpublishern und Journalisten zusammen, um Fehlinformationen zu bekämpfen, Ressourcen zu teilen und eine vielfältige, innovative Nachrichtenlandschaft aufzubauen.»