Die Zahl der amputierten ukrainischen Soldaten habe das Niveau des Ersten Weltkriegs erreicht, schreibt Byoblu mit Bezug auf das Wall Street Journal. Die US-Zeitung weiter:
«Schätzungen zufolge haben seit Kriegsbeginn Zehntausende ein oder mehrere Gliedmassen verloren. Eine Zahl, die in den jüngsten bewaffneten Konflikten im Westen beispiellos ist.»
Dem WSJ zufolge gibt es etwa 50’000 amputierte Soldaten. Die tatsächliche Zahl «könnte höher sein», da die Registrierung von Patienten viel Zeit in Anspruch nehme.
Die Berechnung basiert auf Schätzungen von Prothesenfirmen, Ärzten und Wohltätigkeitsorganisationen. Tatsächlich hält die ukrainische Regierung die genauen Statistiken über die Opfer geheim, «um die Bevölkerung nicht zu demoralisieren».
Nach Angaben der Wohltätigkeitsorganisation Health of the Ukrainian People sind etwa 200’000 ukrainische Soldaten schwer verletzt.
«Zum Vergleich: Während des Ersten Weltkriegs mussten sich etwa 67’000 Deutsche und 41’000 Briten einer Amputation unterziehen, als dieser Eingriff oft die einzige Möglichkeit war, den Tod zu verhindern», so das WSJ.
Die Zeitung erwähnt die Geschichte von Ruslana Danilkina, einem Mädchen, das im Alter von 19 Jahren auf dem Schlachtfeld ihr linkes Bein verlor. Die Prothese werde von Wohltätigkeitsorganisationen bereitgestellt und es werde bis zu einem Jahr dauern, bis sie erhältlich sei. Das ukrainische Gesundheitssystem befände sich in einer Krise.
Die Gegenoffensive sei aufgrund von Minenfeldern, russischem Artilleriefeuer und Drohnenangriffen sehr langsam und mit schweren Verlusten verlaufen, erklärt die New York Times wiederum. Zudem sei Kiews Armee unterbesetzt. «Die Zahl der Verletzten ist enorm», sagt ein vor Ort tätiger Arzt.
Laut Byoblu schüren einige im Netz kursierende Videos den Verdacht, dass viele Ukrainer zwangsrekrutiert werden. Fakt ist jedenfalls, dass die Ukraine alle potenziell rekrutierbaren Bürger im Alter zwischen 18 und 60 Jahren daran gehindert hat, das Land zu verlassen, indem sie für Ungehorsame Gefängnisstrafen vorsieht. Die Regierung rufe allerdings auch Bürger im Ausland zum Kampf auf, teit das Nachrichtenportal mit.
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