Die Coronakrise ist Auslöser einer neuen Zeit, in der Überwachung und Internetzensur dominieren werden. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie der US-Organisation «Freedom House», wie das deutsche Fachportal Heise Online berichtet.
«Im Rückblick werden wir Covid-19 genau wie den 11. September 2001 als Zeitpunkt sehen, an dem Regierungen neue, aufdringliche Mittel zur Kontrolle ihrer Bürger dazugewonnen haben», zitiert Heise Online Adrian Shahbaz, Co-Autor der Studie.
Vor allem Corona-Überwachungsapps rücken in den Fokus der Kritik.
Die Studien-Autoren warnen laut Heise Online, «dass ein hoher Anteil der weltweiten Corona-Apps zur Überwachung missbraucht werden kann. Die meisten Entwickler hätten Datenschutzanforderungen missachtet, die Quelltexte der meisten Anwendungen seien nicht einsehbar».
Entsprechend würde die Studie zahlreiche Beispiele nennen, darunter Indien. Dort sende die 50 Millionen Mal installierte App «Aarogya Setu» Bluetooth- und GPS-Daten der Nutzer direkt an Regierungsserver. Zudem seien mit einer weiteren App namens «JIO» in Indien «Symptomdaten von Millionen Bürgern gesammelt und dann ohne Zugriffsschutz auf Server gestellt worden».
Meinung der Redaktion: Wie die Schweiz stellt auch Deutschland eine App zur Corona-Überwachung zur Verfügung — ebenso eine weitere, die Symptome der User erfasst. Die deutschen Apps stammen vom RKI.