Wir leben in einer Zeit, in der es an der Tagesordnung steht, Angst vor potenziell tödlichen Viren zu schüren. In einem neuen Narrativ wird ein beliebtes Haustier zum gefährlichen Überträger stilisiert. Kürzlich schrieb U.S. News:
«Stellen Sie sich Folgendes vor: Eine geliebte Katze, die an einem Tag verspielt und gesund ist, wird am nächsten Tag auf mysteriöse Weise krank. Bald darauf wird der schockierende Schuldige entdeckt: die Vogelgrippe, ein Virus, das die meisten Menschen mit Geflügel und Wildvögeln in Verbindung bringen. Jetzt warnen Wissenschaftler, dass Hauskatzen möglicherweise eine Krise der öffentlichen Gesundheit auslösen könnten.»
Bei seiner Angstmache beruft sich das Portal auf eine Studie, die am 9. Dezember in der Zeitschrift Emerging Microbes & Infections veröffentlicht wurde. Deren Autoren behaupten, Hauskatzen könnten zu einem unerwarteten Akteur bei der Entwicklung und Übertragung des Vogelgrippevirus H5N1 werden.
Das Virus, das seit Anfang des Jahres in Milchkühen zirkuliere, habe viele Katzen getötet, vor allem in Betrieben, in denen die Herden infiziert waren, behauptet U.S. News. Außerdem seien mindestens 60 Menschen erkrankt, von denen die meisten direkten Kontakt zu infizierten Milchkühen oder Geflügel gehabt hätten.
H5N1 verbreite sich derzeit nicht leicht unter Menschen, gibt U.S. News zu, aber Studien würden darauf hindeuten, dass nur eine oder zwei Schlüsselmutationen die Übertragung von Mensch zu Mensch ermöglichen könnten.
Zwar gebe es keine Beweise dafür, dass Katzen das H5N1-Virus auf den Menschen übertragen hätten, aber die Forscher würden davor warnen, dass diese Haustiere dennoch ein Risiko darstellen könnten. Wenn eine Katze gleichzeitig mit dem H5N1-Virus und einem saisonalen Grippevirus infiziert wäre, könnte das Vogelgrippevirus möglicherweise die Mutationen erwerben, die für eine weite Verbreitung unter Menschen erforderlich seien.
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