Scheinbar hat Südkorea in Bezug auf die Corona-Bekämpfung mit seinen harten Massnahmen alles im «Griff». Wenig Corona-Tote und nur ein geringer Rückgang des Bruttoinlandproduktes sind aber nur die eine Seite der Medaille.
Denn wie die Luzerner Zeitung berichtet, spielt sich in der Gesellschaft eine lange Zeit unbemerkte stille Tragödie ab:
Die Suizidrate, ohnehin eine der höchsten aller entwickelten Industrienationen, steige wieder an. Vor allem junge Frauen seien betroffen. Diese sähen im Krisenjahr oft nur noch den Tod als Ausweg.
Mittlerweile werde das Thema von lokalen Medien als «stilles Massaker» bezeichnet – weil die patriarchale Gesellschaft die Augen vor dem Leiden dieser Bevölkerungsgruppe lange verschlossen habe.
Im Krisenjahr 2020 hätten bislang über 120’000 Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ihre Arbeitsstelle verloren. Dies sei umso tragischer, als der ohnehin rudimentäre südkoreanische Sozialstaat Frauen ohne Kinder bislang stets ignoriert habe.