Wer in Spanien positiv auf Corona getestet wird, sich aber nicht an das mit dieser «Infizierung» verbundene Gesundheitsprotokoll hält, wird wie ein Krimineller behandelt. Wie die Mallorca-Zeitung berichtete, ist ein 40 Jahre alter Mann aus der Stadt Manacor im Osten der Insel Ende vergangener Woche von der Nationalpolizei verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt worden, weil er «absichtlich» 22 Menschen mit Covid-19 angesteckt haben soll, acht davon auf direktem Weg, 14 weitere indirekt.
Dem sogenannten «Superspreader» wird nun «Körperverletzung» vorgeworfen. Denn trotz eines positiven Testergebnisses sei er weiterhin zur Arbeit und zum Sport ins Fitnessstudio gegangen. Obwohl sowohl seine Arbeitskollegen als auch sein Vorgesetzter ihn darum gebeten hätten, nach Hause zu gehen, um niemanden anzustecken, wusste die Wochenzeitung.
Daraufhin hätten sich auch seine Kollegen einem PCR-Test unterziehen müssen, der bei fünf von ihnen positiv ausgefallen sei. «Die Mitarbeiter hatten in der Zwischenzeit schon weitere Familienmitglieder angesteckt, darunter auch drei Babys, die gerade einmal ein Jahr alt sind», schrieb MZ. Auch im Fitnessstudio, das der Beschuldigte regelmässig besuchte, soll er auf direktem Weg drei Personen angesteckt haben.
Die positive Nachricht: Keiner der «Infizierten» musste ins Krankenhaus. Nach seiner Aussage vor Gericht wurde der «mutmassliche Täter», wie die Mallorca-Zeitung den Mann betitelte, unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt.