Extremistische bewaffnete Gruppen in ganz Syrien führen in dem Chaos nach dem Sturz der Regierung des abgesetzten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad Hinrichtungen von Zivilisten und Soldaten durch.
Mit Bezug auf Al Mayadeen berichtet The Cradle über ein in den sozialen Medien kursierendes Video, das zeigt, wie bewaffnete Kämpfer von Hayat Tahrir al-Sham (HTS), dem Al-Qaida-Ableger, der am Samstag die Kontrolle über Damaskus übernommen hat, im Dorf Al-Rabia in der Nähe von Latakia unbewaffnete Männer hinrichten.
Die Kämpfer hätten die Männer «Schabiha» genannt, eine abfällige Bezeichnung, die seit langem für regierungsnahe syrische Soldaten und Zivilisten verwendet werde.
Laut Al Mayadeen meldete die Verwaltung für militärische Operationen der HTS anhaltende Gefechte in Al-Rabia, darunter die Einkesselung einer Gruppe von Offizieren in einem befestigten Bauernhof in dem Dorf.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) berichtete am Dienstag, dass ihren Quellen zufolge die von der Türkei unterstützte Syrische Nationalarmee (SNA) Hinrichtungen und Angriffe auf das Eigentum von fast 30.000 kurdischen Familien in der Stadt Manbidsch durchgeführt habe.
In den Stadtvierteln Nawaha und Al-Asadiya hätten SNA-Kämpfer Häuser von Zivilisten niedergebrannt, deren Eigentum gestohlen und mindestens drei Personen exekutiert, darunter eine Frau. Und am Montag hätten ISIS-Kämpfer 54 Soldaten der syrischen Armee getötet, die auf der Flucht vor einem Angriff der Terrorgruppe in der zentralen Provinz Homs gewesen seien.
Der SOHR zufolge nahmen ISIS-Kämpfer zudem Personal fest, das «während des Zusammenbruchs des Regimes von Präsident Bashar al-Assad vor dem Militärdienst in der Wüste geflohen war». 54 von ihnen seien in der Gegend von Sukhna in der Wüste von Homs «exekutiert» worden.
Gemäß The Cradle berichteten syrische Quellen auch, dass Scheich Tawfiq al-Bhouti am Dienstag von unbekannten Angreifern ermordet wurde. Bhouti sei der Sohn des weltbekannten sunnitischen muslimischen Gelehrten Scheich Muhammad Saeed Ramadan al-Bhouti, der 2013 zusammen mit 40 anderen in einer Moschee von Mitgliedern der Nusra-Front, jetzt bekannt als HTS, ermordet wurde.
Der ältere Bhouti sei ein Verfechter des Sufismus gewesen und ein Gegner der salafistischen Auslegung des Islams, die Hass gegen Nicht-Muslime lehre. Bhouti sei ein starker Befürworter der Regierung von Bashar al-Assad gewesen und hätte sich gegen die extremistischen bewaffneten Gruppen ausgesprochen, die während des 2011 begonnenen Krieges syrische Zivilisten, Polizisten und Soldaten angriffen.
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