In Bolivien nutzt das Putschistenregime der selbsternannten »Übergangspräsidentin« Jeanine Áñez die Coronakrise dazu, politische Gegner zu verfolgen und auszuschalten. Einheiten von Polizei und Militär kontrollieren seit Wochen die Einhaltung der von den Machthabern am 22. März verhängten kompletten Ausgangssperre. Mit einem Dekret, das die »Verunsicherung der Bevölkerung« durch »Verbreitung falscher Informationen« unter Strafe stellt, versucht das Regime zudem, jede Kritik zu unterdrücken. De-facto-Innenminister Arturo Murillo wies Streitkräfte, Polizei und Mitarbeiter seines Ressorts an, Medien und Internet zu kontrollieren. Bei Verstößen drohen Anzeigen wegen »Verbrechen gegen die öffentliche Gesundheit« und langjährige Haftstrafen.