«Wenn man eine Demokratie unterwandern will, muss man die Informationen kontrollieren, die die Bürger erhalten.» Das stellt der bekannte US-Journalist Tucker Carlson in einem Interview klar, welches die Zeitschrift Die Weltwoche in ihrer aktuellen Ausgabe am Donnerstag veröffentlicht hat.
Carlson äussert sich darin unter anderem kritisch zu den US-Medien und zur Präsidentschaft von Joseph Biden. So sagt er:
«Über mehrere Jahrzehnte hinweg haben die Machthaber in den Vereinigten Staaten sehr aggressiv versucht, zu kontrollieren, was auf unseren Nachrichtensendern und in unseren Zeitungen zu lesen ist.»
Im April dieses Jahres war der konservative Moderator von seinem damaligen Sender Fox News (Eigentümer: Rubert Murdoch) gefeuert worden. Dafür soll es verschiedene Gründe, vor allem angebliche persönliche Verfehlungen, gegeben haben. Carlson erreicht derzeit Berichten zufolge mit seiner neuen Show auf der Plattform X ein Millionenpublikum.
Gegenüber der Weltwoche sagt er, dass die Journalisten in den US-Nachrichtenmedien sich aus Angst dem politischen Druck beugen.
«Sie haben Angst, etwas zu sagen, das jene Leute beleidigt, die in der Regierung sitzen, die die grössten Unternehmen leiten. Das ist nicht nur eine Perversion dessen, was sie tun sollten, es ist das Gegenteil.»
Medien müssten stattdessen die Machthaber zur Rechenschaft ziehen, so der Moderator. Die Medien hätten aber beispielsweise dabei versagt, die Menschen über die Risiken aufzuklären, die mit den experimentellen Stoffen verbunden sind, die ihnen gegen Covid-19 gespritzt werden.
Wenn sie sich mit dem Thema beschäftigt hätten, würden sie gefeuert, ist sich Carlson sicher. Er stellt klar:
«In einer funktionierenden Demokratie wäre es die Aufgabe der Nachrichtenmedien, über ein Medikament, das jeder einnehmen muss, zu berichten, ob es sicher ist oder nicht und ob es funktioniert oder nicht, und sie haben genau das Gegenteil getan.»
Dafür sei auch der Krieg in der Ukraine ein Beispiel, den er als «potenziellen Atomkonflikt zwischen Supermächten» beschreibt. Darüber werde in den USA nicht informiert, wie die dortigen Medien überhaupt «so gut wie nichts über den Rest der Welt» berichten würden. Deshalb seien US-Amerikaner darüber so wenig informiert.
Er berichtet, sein Versuch, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu interviewen, sei von der US-Regierung verhindert worden. Er wundert sich, dass es nicht erlaubt sei, die andere Seite zu hören.
Der Krieg in der Ukraine gefährdet aus seiner Sicht die westliche Zivilisation. Die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffene und von den USA beherrschte internationale Ordnung – «dazu gehören die Vorherrschaft des Dollars, das Swift-System, die Nato» – scheine zu zerbröckeln.
Gegenüber der Weltwoche äussert er sich auch zu den Vorwürfen gegen den Präsidentensohn Hunter Biden. Es sei erwiesen, dass der US-Präsident von den fragwürdigen Geschäften seines Sohnes unter anderem in der Ukraine wusste, so Carlson.
Hunter Bidens Geschäft sei es gewesen, «der Sohn von Joe Biden zu sein». Er «hatte keinerlei einschlägige Erfahrung oder Fachkenntnisse in den Unternehmen, bei welchen er beteiligt war».
«Er hat einzig und allein den Zugang zu seinem Vater verkauft. Das ist keine Spekulation, das hat sein Geschäftspartner vor laufender Kamera zu Protokoll gegeben.»
Carlson erklärt die Vertuschungsversuche der US-Medien über die Skandale des Biden-Sohnes mit deren Hass auf Donald Trump – oder sie «profitieren in irgendeiner Weise davon, dass Joe Biden Präsident ist, dass sie meinen, sie müssten darüber lügen. Und sie lügen, Punkt.» Es gebe auch keine Hintergrundrecherchen zu bekannt gewordenen Tagebuch-Aussagen von Biden-Tochter Ashley, ihr Vater habe sich ihr sexuell genähert.
Der Moderator sagt, US-Präsident Biden habe Demenz und «regiert nicht die Vereinigten Staaten». Das tue stattdessen Ex-Präsident Barack Obama mit seinen Leuten, die in der Biden-Administration sitzen.
Der 80-jährige Biden sei «nicht in der Lage, einen vollständigen Satz zu sprechen», könne «kaum sprechen» und «kaum gehen». Trotzdem werde er erneut für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten kandidieren, «während ein Krieg im Gange ist».
«Die ganze Sache ist so verrückt, dass sie nicht mehr versuchen, jemanden zu überzeugen, sondern nur noch versuchen, Leute, die Fragen stellen, zu unterdrücken. Wenn man die amerikanischen Medien liest, gibt es nur Geschichten über Kim Kardashian und jede Menge irrelevanten Mist über Transen und all dieses Zeug.»
Carlson sagte weiter, dass er inzwischen unter anderem toleranter als früher auf andere Religionen wie den Islam blicke. Nicht religiöse Menschen seien gefährlich, sondern jene, «die sich für Gott halten». «Wenn man sich für Gott hält, dann gibt es keine Grenzen für das, was man tun kann, weil man sich für den letzten Richter hält.»
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