Wir fassen hier die wichtigsten Ergebnisse des Berichts «Bevölkerung mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe in Deutschland» des Robert-Koch-Instituts (RKI) zusammen:
- 36,5 Millionen Menschen in Deutschland haben Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Asthma, chronische Bronchitis, Leberzirrhose, chronische Nierenprobleme oder Übergewicht (Body Mass Index ≥ 30) – und damit ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.
- 21,6 Millionen Menschen davon gehören sogar zur Hochrisikogruppe: Diabetes, chronische Nierenbeschwerden oder Adipositas (BMI ≥ 40).
- Ein Alter über 65 Jahre wird auch als Risikofaktor geführt, siehe Analyse.
- Überdurchschnittlich viele Personen unter Risiko sind alleinlebend.
- Paare und vor allem Familien mit Kindern haben ein deutlich geringeres Risiko.
- Menschen mit hoher Bildung haben im Vergleich zu Menschen mit niedriger Bildung ein etwa halbiertes Risiko.
Analyse
Es ist ein Skandal, dass so viele Menschen vermeidbare Vorerkrankungen haben. Wäre es nicht die Hauptaufgabe eines Gesundheitsministeriums, für die Gesundheit der Bevölkerung zu sorgen? Die Zahlen zu Übergewicht und Diabetes in der Bevölkerung – auch bei Kindern – explodieren. RKI:
«Übergewicht und Adipositas sind Mitursache für viele Beschwerden und können die Entwicklung chronischer Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.»
Alle Risikofaktoren können durch eine gesunde Lebensweise (vor allem Ernährung) verhindert oder zumindest gelindert werden. Es ist schon länger bekannt, dass die Bildung einen positiven Einfluss auf die Lebensweise (Ernährung, Bewegung) hat. Dieser Zusammenhang wird aber nicht gesehen.
Ziel der Studie ist explizit nicht, Vorschläge zur Verbesserung zu machen, sondern nur Daten zu liefern:
«Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Gesamtzahl der Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf in Deutschland auf Basis aktueller Daten zu bestimmen.»
Dennoch kommt die Silbe «Impf» 17-mal (!) im Text als mögliche Lösung vor, zum Teil mit lustigen Formulierungen: «Ein Teil dieser Personen ist durch aufsuchende Massnahmen möglicherweise besser zu erreichen, als durch Einladungsverfahren.»
Es werden unbelegte Behauptungen aufgestellt, z.B.:
«Die seit Ende 2020 sukzessive zugelassenen Impfstoffe gegen COVID-19 stellen ein zentrales Element dar, um Ansteckungen und schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden.»
Beide Aspekte sind bisher nicht nachgewiesen. Geimpfte müssen weiterhin Maske tragen. Und bei den Phase III-Studien war der Endpunkt nicht «schwere Krankheitsverläufe», sondern (leichte) Symptome einer Covid-Erkrankung.
Wörter wie Ernährung, Prävention, Vorbeugung oder Lebensweise fehlen dagegen in der Studie völlig. Das Alter wird hier – wie in vielen anderen Veröffentlichungen – als Risikofaktor geführt. Ob das Alter allein ein Risikofaktor ist, ist aber nicht klar. Der Anteil der Menschen mit Vorerkrankungen steigt nämlich mit dem Alter an.
Thema soziale Kontakte: Es ist schon länger bekannt, dass Einsamkeit das Immunsystem schwächt und die Sterberate erhöht. In der Studie wird aber nur das Infektionsrisiko durch «ein Mehr an sozialen Kontakten» gesehen. Eine saubere Wissenschaft müsste beide Aspekte berücksichtigen. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Von 1000 Menschen mit ernsten Vorerkrankungen (Hochrisikogruppe) leben 535 Menschen allein, 348 als Paar, 73 als Familie mit Kindern und 45 in anderen oder nicht bekannten Lebensformen.
Natürlich spielt das Alter hier eine Rolle, aber ganz offenbar ist es trotz Infektionsrisiko gesünder, mit anderen Menschen zusammen zu leben. Eine letzte Anmerkung: Rauchen taucht hier als Risikofaktor erstaunlicherweise nicht auf.
Konsequenzen liegen also auf der Hand:
- Lebt und ernährt euch gesund
- Schaut, dass ihr mit anderen Menschen, vor allem Kindern, zusammenlebt
- Bleibt jung ;-)
- Für die Politik und die Medien wäre es ein Leichtes, durch Gesetze, Massnahmen und Informationen die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Lockdown-Massnahmen verschlechtern übrigens den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Stichworte: Angst und Stress, erschwerte soziale Kontakte, Einschränkungen von Sportmöglichkeiten, Übergewicht, Zunahme des Rauchens.
(Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir uns entscheiden müssen: Lebensqualität oder Profitkonzentration.)