Die Wahlkampfdebatte zwischen US-Präsident Joseph Biden (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) beim TV-Sender CNN in der Nacht zum vergangenen Freitag sorgt für Diskussionen. Sie war die erste dieser Art, die stattfand, bevor die Kandidaten überhaupt von ihren Parteien nominiert wurden.
Der desolate Auftritt des 81-jährigen Amtsinhabers sorgt inzwischen für Spekulationen, ob die US-Demokraten Biden noch gegen einen anderen Kandidaten austauschen. Dabei könnte es sich um Hillary Clinton handeln, wie unter anderem der US-Finanzanalytiker Marin Armstrong einschätzt.
In einem bereits am Donnerstag veröffentlichten Blogbeitrag schrieb Armstrong, mit dem frühzeitigen Duell sollte den Demokraten der Weg geebnet werden, um Biden durch Clinton zu ersetzen. Die CNN-Moderatoren leisteten hervorragende Arbeit und waren unvoreingenommen. Der Analytiker beruft sich auf Quellen, nach deren Informationen die TV-Debatte frühzeitig angesetzt wurde, damit Biden ersetzt werden kann.
Hinter den Vorgängen würden die Neokonservativen, die Neocons, stecken, zu denen Clinton gehöre. Armstrong zitiert einen Strategen der Demokraten, wonach die einzige Frage sei, ob die Demokraten vor dem Parteitag im August gegen Biden an die Öffentlichkeit gehen werden. Einige in der Partei seien der Meinung, das Weiße Haus solle den Amtsinhaber bitten, freiwillig zurückzutreten.
Ziel des TV-Duells sei es gewesen, Biden zum Rücktritt zu bewegen, da den Strategen der US-Demokraten klar sei, dass er die Partei mit sich in den Abgrund reißen wird. Es sei darum gegangen, dem Amtsinhaber selber klar zu machen, dass er nicht präsidial ist.
In einem weiteren Blogbeitrag einen Tag später bekräftigte Armstrong seine Einschätzung:
«Das war ein abgekartetes Spiel, und jetzt diskutiert die Presse weltweit über die Ablösung von Biden.»
Der Finanzanalytiker betont, dass der Sender CNN daran beteiligt gewesen sei, auch wenn mit dem Amtsinhaber respektvoll umgegangen worden sei. Biden tue ihm leid, so Armstrong, denn er werde für die Neocons – «rücksichtslose, böse Menschen» – in den Dreck gezogen.
«Sie zerstören die USA mit ihren endlosen Kriegen, sie treiben die Inflation und die Defizite in ungeahnte Höhen, was die Steuern erhöht, und jetzt wollen sie auch noch das Papiergeld abschaffen, alles, um ihren Hass aufrechtzuerhalten.»
Das sei «für ihre Kandidatin Hillary» geschehen. Gleichzeitig sei verhindert worden, dass Robert F. Kennedy Jr. an der Debatte teilnehmen konnte – «weil dies nie eine Debatte sein sollte». Es sei klar gewesen, dass Biden verlieren würde.
Biden solle dazu gebracht werden, «freiwillig» zurücktreten, damit Clinton aufgestellt werden könne. Dafür sei der Amtsinhaber vor der ganzen Welt blamiert worden, damit die Neocons die Macht behalten, «den roten Knopf zu drücken, um ihren lebenslangen Feind auszulöschen – Russen, Chinesen und jeden anderen, der es wagt, ihnen zu widersprechen».
Armstrong meint, dass der derzeitige Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, als Vizepräsident, aber nicht als Präsident, vorgesehen sein könnte. Newsom wird im medialen Rätselraten um den Biden-Ersatz genannt, allerdings bisher nicht Clinton.
Sie war 2016 gegen Donald Trump angetreten und scheiterte. Im Februar dieses Jahres hat sie bei einem Auftritt in Berlin verkündet, sie werde alles dafür tun, um eine zweite Amtszeit Trumps zu verhindern.
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