Über 250 Reservisten und ehemalige Angehörige der Eliteeinheit 8200 des Geheimdienstes der israelischen Armee (IDF) veröffentlichten am Freitag einen Brief, in dem sie sich mit der Forderung der Reservisten und ehemaligen Soldaten der israelischen Luftwaffe nach Rückkehr der Geiseln solidarisieren – selbst um den Preis einer Beendigung des Krieges. Wie Haaretz mitteilt, schrieben sie:
«Wir identifizieren uns mit der Behauptung, dass der Krieg derzeit hauptsächlich politischen und persönlichen Interessen dient und nicht den Sicherheitsinteressen. Die Fortsetzung des Krieges trägt zu keinem seiner erklärten Ziele bei und wird zum Tod von Geiseln, IDF-Soldaten und unschuldigen Menschen führen.»
Schon am Donnerstag wurde ein von fast 1000 aktiven und ehemaligen Reservisten der israelischen Luftwaffe unterzeichnetes Schreiben veröffentlicht, in dem die Rückkehr aller Geiseln gefordert wird, selbst wenn dies das Ende des Krieges bedeuten sollte. Nach der Veröffentlichung der Petition gaben der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, Eyal Zamir, und der Befehlshaber der israelischen Luftwaffe, Generalmajor Tomer Bar, laut Haaretz ihre Entscheidung bekannt, die aktiven Reservisten, die die Petition unterschrieben haben, aus dem Dienst der IDF zu entlassen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe auf die Briefe mit einer Erklärung reagiert, in der er seinerseits den Forderungen nach Beendigung des Gaza-Krieges und einem Geiselabkommen politische Motive unterstellte. Die Petitionen würden «von aus dem Ausland finanzierten Organisationen mit dem Ziel betrieben, die rechte Regierung zu stürzen».
Haaretz zufolge wird erwartet, dass weitere Reservisten und ehemalige Angehörige des IDF-Geheimdienstes das jüngste Schreiben unterzeichnen werden. Es sei auch ein weiteres Schreiben im gleichen Sinne veröffentlicht worden, das von Unternehmern, Investoren und Angestellten im israelischen High-Tech-Sektor unterzeichnet worden sei.