Das Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck hat eine wissenschaftliche Studie zur Entwicklung der Immunität nach einer COVID-19-Infektion durchgeführt. Die Ergebnisse sind politisch brisant und dürften die Frage nach dem Sinn der verhängten Lockdown-Maßnahmen neu aufflammen lassen: Bei 84 Prozent der Infizierten verlief die Erkrankung mild bis moderat.
Bei weiteren zehn Prozent der Untersuchten fehlten klinische Zeichen sogar vollständig. Damit stellte COVID-19 bei 94 Prozent aller Infizierten keine Gesundheitsbedrohung dar – eine Immunität nach der Infektion ließ sich ebenfalls feststellen.
Tatsächlich konnten innerhalb von 50 Tagen nach einer Infektion bei 84 der 110 Patienten, also bei 76 Prozent, Antikörper gegen COVID-19 nachgewiesen werden.
Auch Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, geht von einer Immunisierung nach Kontakt mit COVID-19 aus: «Es besteht eine Chance, dass wir über den Sommer die Anzahl der Personen mit Teilimmunität erhöhen können.»