42 Überlebende des Nova-Musikfestivals, das am 7. Oktober 2023 von Hamas-Kämpfern angegriffen worden war, haben letzte Woche eine Klage gegen den israelischen Staat eingereicht. Dies berichten mehrere israelische Medien, darunter die Times of Israel.
Die Klage in Höhe von 200 Millionen NIS (etwa 50 Millionen Euro) macht das Verteidigungsministerium, die Armee, die Polizei und den inländische Geheimdienst Shin Bet für ihre Unterlassungen und Fahrlässigkeiten verantwortlich. Bei dem Angriff wurden laut der Times 364 Personen getötet, andere verletzt und 40 in den Gazastreifen entführt.
Die Kläger werfen der Armee vor, nicht ausreichend Kräfte bereitgestellt zu haben, um das Festival angemessen zu schützen, das nur etwa fünf Kilometer vom Gazastreifen stattfand und mit Zustimmung hochrangiger Armeevertreter organisiert worden war.
Weiter wird der Armee vorgeworfen, die Konzertveranstalter nicht rechtzeitig über Anzeichen eines möglichen Hamas-Angriffs informiert zu haben. In der Klage heisst es:
«In der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober fanden mindestens zwei IDF-Bewertungen aufgrund ungewöhnlicher Vorfälle an der Grenze zum Gazastreifen statt, eine gegen Mitternacht und eine weitere Bewertung kurz vor 3 Uhr morgens, einige Stunden vor dem Hamas-Angriff.»
Die Kläger erachten «die Nachlässigkeit und das grobe Versäumnis» als «unfassbar». Sie argumentieren, dass ein einziger Anruf die Evakuierung des Festivals vor dem Hamas-Angriff ermöglicht hätte. Sie sind der Ansicht, dass die Katastrophe zu verschiedenen Zeitpunkten hätte vermieden werden können.
Das sehen auch Anat Ginzburg und Gilad Ginzburg so, die Anwälte eines der Kläger. Sie erklärten in einer Stellungnahme, dass «die Katastrophe sehr leicht hätte verhindert werden können».
Die Klage geht nicht auf die Frage ein, ob israelisches Feuer Konzertbesucher getötet hat (wir berichteten).