Laut einer Studie der Universität Michigan ist die Steigerung der Kupferproduktion für grüne Energie nicht nur schwierig, sondern unmöglich. Das berichtet Just the News.
So müssten, um den Anforderungen der grünen Energiewende gerecht zu werden, in den nächsten Jahrzehnten jährlich bis zu sechs neue Minen gebaut werden. Doch «von der Erkundung bis zum Bau kann es 50 Jahre oder mehr dauern, eine Mine zu eröffnen», schreibt das Newsportal.
Zwar würden die Befürworter der Umstellung auf so genannte grüne Energie argumentieren, dass die Technologie für den Verzicht auf fossile Brennstoffe bereits vorhanden sei und man sie nur noch ausbauen müsse, um die Nachfrage zu decken. Doch damit mache man es sich zu einfach:
«Sieht man einmal von den Auswirkungen auf die Energiekosten und anderen Herausforderungen ab, die der vorgeschlagene Übergang mit sich bringt, zeigen Analysen der technischen und finanziellen Möglichkeiten für die Entwicklung der für diesen Plan erforderlichen Ressourcen, dass die Energiewende in dem von den Befürwortern geforderten Zeitrahmen nicht nur schwierig ist. Sie ist unmöglich.
[Vor allem] ist es nicht möglich, genügend Kupfer abzubauen, um mit der aktuellen Klimapolitik der USA Schritt zu halten, die darauf abzielt, das Stromnetz und den Verkehrssektor auf erneuerbare Energien umzustellen.»
In der Studie wurde ein Zeitraum von 120 Jahren untersucht, und zwar mit dem Fokus auf die globalen Kupferbergbauunternehmen – und das wurde dann abgeglichen mit der Kupfermenge, die in den USA für die Umstellung auf Elektrofahrzeuge und den Betrieb des Stromnetzes mit Wind- und Solarenergie benötigt würde.
«Zwischen 2018 und 2050», so die Forscher, «wird die Welt 115 Prozent mehr Kupfer benötigen, als in der gesamten Menschheitsgeschichte bis 2018 abgebaut worden ist, nur um den derzeitigen Bedarf zu decken». Das bedeute: Um den Bedarf der grünen Energiewende zu decken, müssen der Studie zufolge in den nächsten Jahrzehnten jährlich bis zu sechs neue große Kupferminen in Betrieb genommen werden.
Nach Schätzungen der Forscher würde etwa 40 Prozent dieser Kupferproduktion allein für die Aufrüstung des Stromnetzes zur Unterstützung von Elektrofahrzeugen benötigt. Just the News zitiert in diesem Zusammenhang Adam Simon, Professor für Erd- und Umweltstudien, mit folgenden Worten:
«Ich stehe voll hinter der Energiewende. Sie muss jedoch auf eine Art und Weise erfolgen, die realisierbar ist.»
Zitiert wird zudem David Hammond, ein Mineralökonom mit jahrzehntelanger Erfahrung als Bergbauberater. Ihm zufolge ist es nicht möglich, jedes Jahr auch nur eine einzige große Kupfermine in Betrieb zu nehmen. Derzeit seien weltweit 20 Kupferminen in Betrieb, von denen zwei in den Vereinigten Staaten liegen würden. Insgesamt produzieren sie jährlich acht bis neun Millionen Tonnen Kupfer.
Die geschätzte zukünftige Nachfrage nach Kupfer sehe gemäß dem Finanzdienstleister S&P Global so aus, dass die Welt bis 2050 jährlich etwa 50 Millionen Tonnen Kupfer benötige. Hammond tue sich allerdings sehr schwer damit, Prognosen abzugeben:
«Wir haben Angst davor. Wir wollen keine Prognosen abgeben, weil wir keine Ahnung haben. Es sind so viele geopolitische, politische und industrielle Faktoren am Werk, dass es heute sehr, sehr schwierig ist, zu erkennen, wie hoch unser Bedarf an einem bestimmten Metall in Zukunft sein wird.»
Als Beispiel dafür, wie schnell sich die Dinge ändern können, verwies er auf den Absatz von Elektrofahrzeugen.
So sei noch vor ein paar Jahren vorhergesagt worden, dass Elektrofahrzeuge die Straßen Amerikas erobern würden. Doch dann sei das so überhaupt nicht eingetreten, mit der Folge, dass die Autohersteller Milliarden von Dollar Verlust gemacht hätten mit ihren E-Fahrzeuglinien. Just the News:
«Weniger verkaufte und produzierte E-Fahrzeuge bedeuten eine geringere Nachfrage nach Kupfer. Sollte die Energiewende jedoch so verlaufen, wie es sich die Befürworter wünschen, wird die Nachfrage nach Kupfer exponentiell ansteigen.
Mit Recycling werde man laut Hammond dieses Ziel nicht erreichen können. Denn die derzeitige weltweite Kupferrecyclingrate liegt zwischen 15 und 20 Prozent, was nicht ausreicht, um den künftigen Bedarf der Energiewende zu decken.»
So gebe es gemäß Hammond grundlegende Probleme mit der Metalltrennung, wodurch verhindert werde, dass sie als Versorgungsquelle mit der Produktion mithalten könne.
Erschwerend komme hinzu, dass in den USA das Genehmigungsverfahren für den Bau einer neuen Mine auf großen Widerstand und reichlich Bürokratie stoße. Die meisten Kupfervorkommen, die die großen Produzenten der Welt heute anzapfen, seien wohlgemerkt in den 1960er Jahren entdeckt worden.
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