Angstpatienten überschätzen ganz allgemein die Ursachen einer Angst, verhindern damit eigenes Leben und entwickeln neurotische Tendenzen. Die Menschen befolgen Vorschriften, die es noch gar nicht gibt und die auch nichts nützen. Beispiel sind maskentragende Autofahrer oder das weit verbreitete Denunziantentum.
Um Distanz zur Angst zu gewinnen, empfiehlt Dr. Bonelli die Frage der Verhältnismässigkeit zu stellen. In der Tat: Früher oder später werden 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert werden, die allermeisten ohne Symptome. Ausserhalb der Risikogruppen mit hohem Alter und schweren Vorerkrankungen ist nicht viel mehr als eine Grippe zu erwarten. Konsequenz: Mit den Massnahmen schützen wir uns gar nicht vor dem Virus, sondern versuchen einfach, ihn etwas später zu bekommen, sagt Bonelli. Humor ist die zweite Empfehlung von Bonelli, Distanz zur Angst zu gewinnen. Dabei ist die richtige Dosis gefragt, die natürlich von Mensch zu Mensch variiert. Es gibt Individuen, die Corona-Humor bereits als gesellschaftsschädigend betrachten.
Youtube-Kanal von Raphael Bonelli
Raphael Bonelli ist Mitgründer des «Instituts für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie» mit Sitz in Wien.