Neben weiteren Kriegsschiffen haben die USA auch mindestens zwei atomwaffenfähige strategische B-52H-Bomber in den Nahen Osten verlegt, wie am Samstag gemeldet wurde. Damit soll angeblich Israel geschützt werden, wie es heißt.
Die Flugzeuge des 5. Bombengeschwaders der Minot Air Force Base trafen den Meldungen zufolge auf der Al Udeid Air Base in Katar ein. Diese gehört zum Bereich des US Central Command, wie das österreichische Fachportal militaeraktuell.at am Sonntag berichtete. Es handelt sich um die größte US-Basis in der Region.
«Im Einklang mit unseren Verpflichtungen zum Schutz von US-Bürgern und -Streitkräften im Nahen Osten, zur Verteidigung Israels und zur Deeskalation durch Abschreckung und Diplomatie hat der Verteidigungsminister die Entsendung zusätzlicher Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen, Kampfflugzeuge und Tankflugzeuge sowie mehrerer B-52-Langstreckenbomber der US-Luftwaffe in die Region angeordnet», erklärte demnach Pentagon-Pressesprecher Generalmajor Pat Ryder in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung. Die Drohung sei gegen den Iran gerichtet, so das Fachportal.
Die genaue Zahl der zu verlegenden US-Flugzeuge und -Schiffe sei von offizieller Seite nicht bekanntgegeben worden. Doch die Gesamtzahl der US-Truppen in der Region könne mit dem Rückmarsch der USS Abraham Lincoln sinken, so das Portal.
Bei der B-52H «Stratofortress» handelt es sich um einen schweren Langstreckenbomber, der mit nuklearer oder präzisionsgelenkter konventioneller Munition bewaffnet werden kann. Was in den meisten Meldungen nicht weiter erwähnt wird, ist, dass auf der Minot Air Force Base im US-Staat North Dakota atomwaffentragende B-52-Bomber stationiert sind.
Beobachter schließen aus der Tatsache, dass nach dem Eintreffen auf der US-Basis in Katar die entsprechenden Hochsicherheitsprotokolle durchgeführt wurden, dass die B-52 Atomwaffen an Bord führen. Andere weisen daraufhin, dass ein solcher Schritt aufgrund der internationalen Lage zu gewagt sein könnte und dass die Bomber auch konventionelle Waffen tragen können. Außerdem gebe es bei Auslandseinsätzen immer erhöhte Sicherheitsmaßnahmen.
B-52 sind nicht das erste Mal im Nahen Osten und wurden unter anderem 2021 nach Katar verlegt, um von dort aus den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan abzusichern. Der US-Kongress kündigte im Juni dieses Jahres einen Beschluss an, alle noch vorhandenen Bomber vom Typ B-52 wieder atomwaffenfähig umzurüsten.
Im Rahmen des New-START-Abrüstungsvertrags (Strategic Arms Reduction Treaty) hatten sich die USA und Russland geeinigt, die Zahl ihrer nuklearen Sprengköpfe und Trägersysteme zu reduzieren. Dazu gehörten auch die entsprechenden Bomber. Weil Russland im Februar 2023 angekündigt hatte, das Abkommen auszusetzen, wollen die USA die abgerüsteten 30 B-52 (von insgesamt 76 einsatzfähigen Maschinen) wieder atomwaffenfähig machen, die das Fachmagazin FlugRevue berichtete.
Die Bomber wurden auch 2016 nach Katar verlegt, als die US-Luftwaffe gegen den «Islamischen Staat» (IS) im Irak und in Syrien eingesetzt wurde. Die B-52 wurde vor fast 70 Jahren entwickelt, kam unter anderem bei dem Versuch der USA zum Einsatz, Vietnam «in die Steinzeit» zurückzubomben, und soll Berichten nach bis weit in die 2050er Jahre im Einsatz bleiben.
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