Der Risikokapitalgeber der US-Geheimdienste, In-Q-Tel, stellt in seinem vierteljährlichen Bericht unter anderem seine neuesten Investitionen in Gentherapie, Laborfleisch und Arzneimittelforschung vor. Darüber berichtet The Sociable.
In-Q-Tel wurde 1999 von der CIA gegründet und ist offiziell eine gemeinnützige Organisation. Sie investiert in private inländische und ausländische Unternehmen, die für «Sicherheitsbelange» der USA interessant sein könnten (wir berichteten mehrfach, z.B. hier und hier). Deren Technologien gebe sie an so ziemlich jede Behörde mit drei Buchstaben innerhalb der Verteidigungs- und Nachrichtendienste weiter, so The Sociable. Unter den Empfängern seien die CIA, DIA, FBI, DHS und CBP sowie ausländische Regierungspartner.
Der Frühjahrsbericht von In-Q-Tel hebt 14 Unternehmen hervor, die im letzten Quartal in sein Portfolio aufgenommen wurden. Diese Unternehmen befassen sich mit Gentherapien, automatischer Besteuerung von Kryptotransaktionen, künstlichem «Fleisch», Arzneimittelforschung, Cybersicherheit, Kommunikation und fortschrittlichen Materialien.
Eines der vielseitigsten Unternehmen auf der Liste sei vielleicht Prolific Machines, urteilt das Portal. Dessen Plattformen, die Licht zur Kontrolle der Biologie nutzen, indem sie Zellen manipulieren, könnten in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden. Durch die präzise Steuerung aller wichtigen zellulären Prozesse mit Licht könnten die Anwendungen von im Labor gezüchtetem «Fleisch» bis hin zu Gentherapien und «anpassbaren Krankheitsmodellen» reichen.
Ein weiteres In-Q-Tel Portfolio-Unternehmen aus dem Bereich der Zellforschung ist Inventia. Es stellt 3D-Zellmodelle zur Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung und der biomedizinischen Forschung her.
Die RASTRUM-Plattform des Unternehmens ermögliche es Wissenschaftlern, «komplexe Biologie zu modellieren, neue therapeutische Ziele zu entdecken und Wirkstoffe zu testen». Es sei damit möglich, aus Stammzellen «humanisierte 3D-Organoide des schlagenden Herzens» herzustellen, mit denen man «den Einfluss der Genetik auf Arzneimittelwirkungen» testen könne.
Die Investition von In-Q-Tel in Inventia und Prolific Machines stehe im Einklang mit den Bemühungen der DARPA in der pharmazeutischen Forschung, Entwicklung und Anwendung, fährt The Sociable fort. Während In-Q-Tel eine nichtstaatliche Einrichtung ist, ist die US Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) eine staatliche Einrichtung, die für das Pentagon in Forschung und Entwicklung investiert.
Anfang des Jahres habe die DARPA eine Sonderausschreibung für ihr Programm zur «agilen pharmazeutischen Produktion» veröffentlicht:
«[Das Programm] zielt darauf ab, innovative Ansätze zu erforschen, um ein digitales Echtzeit-Zulassungs-Framework für mehrere fertige Arzneimittelprodukte zu demonstrieren, die aus weithin verfügbaren Ausgangsstoffen auf einer einzigen reprogrammierbaren Hardware-Plattform hergestellt werden.»
Außerdem habe die DARPA kürzlich bekanntgegeben, dass sie ein Forschungsprogramm aufstellt, bei dem Nah-Infrarotlicht in die Gehirne von Menschen eingestrahlt wird, ergänzt The Sociable. Diese Methode, so erfolgreich, sei in der Lage, Medikamente im Körper bei Bedarf zu aktivieren und zu deaktivieren.
Kommentare