Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat eine neue Website ins Leben gerufen, um Fragen und Bedenken der Öffentlichkeit zu den Themen Geoengineering und Kondensstreifen zu beantworten. In einer Pressemitteilung heißt es:
«Die EPA hat diese neuen Online-Ressourcen geschaffen, um alles, was die Behörde über die neueste Wissenschaft, Forschung und andere Informationen über Kondensstreifen und Geoengineering weiß, zu kommunizieren. Die EPA hat sich zu völliger Transparenz gegenüber der amerikanischen Öffentlichkeit bei diesen Themen verpflichtet.»
EPA-Chef Lee Zeldin betonte in einem Video, dass die Amerikaner «berechtigte Fragen zu Kondensstreifen und Geoengineering haben und klare Antworten verdienen».
Ob das tatsächlich der Fall sein wird? Auf der neuen Website wird jedenfalls klargestellt, dass es sich bei den Kondensstreifen nicht «um die absichtliche Freisetzung von gefährlichen Chemikalien oder biologischen Stoffen in großer Höhe für eine Vielzahl von ruchlosen Zwecken handelt». Wie beispielsweise Bevölkerungskontrolle, Gedankenkontrolle oder Versuche, die Erde mit Hilfe von Geoengineering zu verändern oder das Wetter zu beeinflussen.
Hinsichtlich der anhaltenden Kondenssteifen stellt die EPA allerdings fest, dass diese «mit Wind und Wolken interagieren können, um Zirruswolken zu bilden». Auch könnten sie «einen kleinen Nettoerwärmungseffekt» haben. Zudem wird eingeräumt, dass Kondensstreifen eine künstliche Wolkendecke erzeugen können.
Insgesamt spiele die EPA aber das Ausmaß und die Auswirkungen der Kondensstreifen herunter, kritisiert der Journalist Jon Fleetwood. Auch werde die Erwähnung der von Kritikern häufig verwendeten Begriffe «Behinderung des Sonnenlichts» oder «Aufhellung des Himmels» vermieden.
Die EPA geht auf ihrer Website auch speziell auf Solar-Geoengineering-Aktivitäten ein, bei denen es darum geht, die Erde abzukühlen, indem das Sonnenlicht in den Weltraum zurückreflektiert wird. Üblicherweise wird dies durch das Einleiten von Gasen wie Schwefeldioxid in die obere Atmosphäre provoziert, die reflektierende Partikel bilden. Zeldin betonte, dass seine Behörde «die erheblichen Vorbehalte» teile, die viele Amerikaner gegenüber Geoengineering-Aktivitäten hätten.
Die Website befasst sich auch mit den potenziell negativen Auswirkungen, die das Geoengineering auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben könnte. Dazu gehören der Abbau der Ozonschicht, die Schädigung von Nutzpflanzen, die Veränderung von Wettermustern und die Erzeugung von saurem Regen. Zudem wird darüber informiert, was die EPA unternehmen wird, um private Akteure zu identifizieren und zu verfolgen, die möglicherweise an solchen Klimamanipulationen beteiligt sind.
Es sei positiv, dass sich die Behörde offiziell in die Debatte über das Geoengineering eingeschaltet habe, von dem sie lange Zeit behauptet habe, es existiere nicht, so Fleetwood. Aber es bleibe abzuwarten, ob das neue Portal der EPA die lang ersehnte Transparenz bringe, oder ob die Behörde doch nur eine kalkulierte Eindämmung der öffentlichen Besorgnis verfolge.