Man kommt nicht umhin, zu beobachten, dass vielerorts die Umwelt zerstört wird, um angeblich «das Klima zu retten». Ein aktuelles Beispiel ereignet sich im US-Bundesstaat Michigan. Das Department of Natural Resources (DNR) hat dort laut The Express Tribune Pläne bestätigt, 420 Hektar staatliches Waldgebiet für einen Solarpark zu roden.
Diese Entscheidung folge auf eine kürzlich durchgeführte Bewertung von 1200 Hektar öffentlichen Landes in der Nähe einer Hochspannungsleitung, bei der die Behörden feststellten, dass die Verpachtung von 35 Prozent des Bodens die Entwicklung von Solarprojekten in der Nähe unterstützen würde.
Dieser Schritt ist gemäß der Zeitung Teil der umfassenderen Strategie Michigans, den wachsenden Bedarf des Staates an erneuerbaren Energien und die sinkenden Einnahmen aus traditionellen Quellen wie Jagd- und Fischereilizenzen zu decken. Das DNR plane, in Michigan 4000 Hektar öffentliches Land für Solarenergieprojekte zu pachten.
Michigan habe sich verpflichtet, bis 2040 eine 100-prozentige Versorgung mit «sauberer» Energie zu erreichen. Dieses Ziel sei derzeit durch unzureichende Fortschritte beim Aufbau einer Infrastruktur für erneuerbare Energien gefährdet.
Nun stehe eine öffentliche Bekanntmachung zur Angebotsabgabe für die 420 Hektar große Parzelle in Hayes Township bevor. Bei Bedarf werde eine Anhörung organisiert, um die örtlichen Gemeinden weiter einzubeziehen.
The Express Tribune zufolge ist sich das DNR der potenziellen Kontroverse um die Abholzung von Land für die Solarenergie bewusst. Das Departement verteidige die Entscheidung jedoch mit den logistischen Vorteilen der Nutzung von Land. So sei dieses bereits durch Infrastrukturen wie Stromleitungen beeinträchtigt, und durch deren Nutzung müsse man keine neuen Standorte erschließen.
Das DNR hoffe außerdem, die negativen Auswirkungen auf die Natur dadurch auszugleichen, dass ein Teil der künftigen Einnahmen aus Solarpachtverträgen für den Erwerb von Land verwendet wird, das Lebensräumen für Wildtiere zugutekommt und die Kohlenstoffbindung verbessert.
Trotz dieser Maßnahmen würden aber nach wie vor Bedenken hinsichtlich der Netto-Umweltauswirkungen der Abholzung von Wäldern für erneuerbare Energieprojekte bestehen. Die Zeitung weist auf Forschungen der Harvard University und chinesischer Wissenschaftler hin, die darauf hindeuten, dass die Abholzung von Wäldern für Solaranlagen zu einem Nettoanstieg der Treibhausgasemissionen führen könnte, wodurch die klimatischen Vorteile erneuerbarer Energien untergraben würden.
Der DNR sei sich dieses Spannungsverhältnisses bewusst, betrachte es aber als notwendigen Kompromiss, um die Ziele des Staates im Bereich der erneuerbaren Energien zu erreichen, so The Express Tribune.
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