Die US-amerikanische Discount-Kette für Haushaltswaren, Big Lots, hat angekündigt, 315 Filialen in mehreren Bundesstaaten zu schließen, berichtet Natural News. Der Grund dafür sei, dass das Unternehmen mit zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sei. In einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC habe Big Lots bekanntgegeben, dass die Einnahmen in den letzten zehn Quartalen kontinuierlich gesunken seien. Im Juni habe das Unternehmen einen Nettoverlust von 205 Millionen Dollar für das Quartal gemeldet, das am 4. Mai endete, und einen Umsatzrückgang von 10 Prozent auf eine Milliarde Dollar im ersten Quartal.
Big Lots habe ursprünglich geplant, 150 unrentable Filialen zu schließen, sich nun jedoch entschieden, insgesamt 315 Geschäfte zu schließen, so Natural News weiter. Das entspreche etwa einem Viertel seiner Filialen. Betroffen seien unter anderem Standorte in Connecticut, Massachusetts, Michigan, New Hampshire und Vermont. Diese Schließungen sind dem Portal zufolge Teil einer größeren Entwicklung, die als «Einzelhandels-Apokalypse» bezeichnet wird, bei der zahlreiche stationäre Geschäfte in den USA mit schrumpfenden Margen, steigenden Kosten und vermehrtem Ladendiebstahl kämpfen müssen.
Diese «Einzelhandels-Apokalypse» betreffe nicht nur kleinere Discount-Läden, sondern auch große Einzelhandelsriesen. Walmart habe in den letzten Monaten mehrere unrentable Filialen geschlossen, und auch Best Buy und Dollar Stores hätten Standorte aufgeben müssen. Besonders schwer sei 99 Cents Only getroffen worden, das alle 371 Filialen in Kalifornien, Texas, Arizona und Nevada schließen werde. Family Dollar und Dollar Tree planten, in den nächsten drei Jahren 1.000 Filialen zu schließen.
Auch bekannte Namen in Einkaufszentren sind laut Natural News von dieser Krise nicht verschont geblieben. Express, eine beliebte Bekleidungskette, habe im April Insolvenz angemeldet und die Schließung von 95 Express-Filialen angekündigt. Rue21, eine Modekette für Teenager, habe im Mai bekanntgegeben, dass alle 543 US-Filialen nach der Insolvenz geschlossen würden.
Auch spezialisierte Einzelhändler würden ums Überleben kämpfen. Badcock Home Furniture & More habe Ende Juli angekündigt, dass es alle 380 Filialen im Süden der USA schließen wird, nachdem das Unternehmen Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet hatte. Diese Entwicklungen zeigen gemäß dem Portal die weitreichenden Auswirkungen der «Einzelhandel-Apokalypse», die Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branche betrifft und das Einzelhandelsgeschäft in den USA nachhaltig verändert.
Der Einzelhandel in Deutschland und in anderen europäischen Ländern sieht sich ebenfalls einer «beunruhigenden» Insolvenzwelle gegenüber, wie die FAZ berichtet. Insbesondere die hohen Energiepreise machen den Unternehmen zu schaffen.