Kriege, Klima-Panikmache, Zölle, Inflation und so weiter – lauter schlechte Nachrichten. Besonders im digitalen Zeitalter, in dem die Nachrichten ständig verfügbar sind, kann dies das psychische Wohlbefinden der Menschen beeinträchtigen. Infolgedessen und weil das Vertrauen in die etablierten Medien sinkt, versuchen immer mehr Menschen aktiv, die Nachrichten zu meiden oder zumindest den Kontakt mit ihnen einzuschränken, wie ZeroHedge mit Bezug auf den jüngsten Digital News Report des Reuters Institute berichtet. Statista hat die entsprechenden Resultate grafisch aufgearbeitet.
Demnach gaben durchschnittlich 40 Prozent der Befragten aus 48 Ländern an, dass sie manchmal oder oft aktiv Nachrichten meiden – ein deutlicher Anstieg gegenüber 29 Prozent im Jahr 2017, als die Frage zum ersten Mal gestellt wurde. Die selektive Nachrichtenvermeidung, wie sie das Reuters Institute nennt, hat sich in den letzten Jahren in all diesen Ländern deutlich weiter verbreitet, wobei mehr als vier von zehn Befragten aus dem Vereinigten Königreich (46 Prozent) und den USA (42 Prozent) ihren Nachrichtenkonsum bewusst reduzieren. In Deutschland trifft das für 37 Prozent der Befragten zu, während der Prozentsatz in der Schweiz bei 39 liegt.
Der Bericht stellt fest, dass Nachrichtenvermeidung oft mit geringem Vertrauen in die Nachrichten zusammenhängt und dass es im Allgemeinen zwei Arten von «Nachrichtenvermeidern» gibt: konsequente Vermeider, die typischerweise ein niedriges Bildungsniveau und wenig bis gar kein Interesse an den Nachrichten haben, und selektive Vermeider, die mit der Nachrichtenflut zu kämpfen haben und versuchen, sich von bestimmten Themen abzuschotten, um ihr psychisches Wohlbefinden zu schützen.
Aus dem Bericht geht unter anderem auch hervor, dass immer mehr Menschen «alternative» Medien konsumieren und auch einzelnen Journalisten und Bloggern direkt über soziale Medien und Plattformen wie Substack oder YouTube folgen, anstatt traditionelle Medien zu konsultieren.
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