Im Wettbewerb um Marktanteile hat sich die Position deutscher Maschinenbauer verschlechtert. Das gehe aus einer jüngsten Umfrage des Ifo-Instituts hervor, wie die Wirtschaftsforschungseinrichtung an der Uni München am Mittwoch mitteilte.
Der Umfragewert für die Wettbewerbsposition fiel auf minus 14,3 Punkte, nach minus 7,3 im April. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn dieser Erhebung im Juli 1994. Zuletzt sei der Wert auf ein ähnlich niedriges Niveau (minus 10,6) in der Wirtschaftskrise im Januar 2009 gefallen.
Als Gründe werden «die Konkurrenz vor allem aus China» und «die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten» genannt. Auch das Fehlen geeigneter Fachkräfte und der Mangel wichtiger Vorprodukte schränkten die Produktion im Maschinenbau häufig ein. «Diese Faktoren sind schon lange ein Nachteil für den Standort Deutschland», erklärte Nicolas Bunde, Branchenexperte am Ifo-Institut. Obwohl einige Firmen mit ihrer Produktion bereits ins Ausland abgewandert sind, sei es laut Ifo-Institut zu früh, «von Deindustrialisierung zu sprechen».
Auf die schlechte Auftragslage im deutschen Maschinenbau machte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bereits Anfang August in einer Aussendung aufmerksam. Für das erste Halbjahr 2023 sei ein Rückgang der Auftragseingänge um real 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.
Weiter erklärte der VDMA zu den Ursachen für die Rückgänge: «Die Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation machen sich bemerkbar. Ebenso die Unsicherheiten angesichts geopolitisch harter Auseinandersetzungen. Und natürlich auch die Neujustierung der Unternehmen und ihrer Geschäftsmodelle in Folge der Transformation.»