Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Schweden attestiert, die Coronakrise unter Kontrolle zu haben. Gleichzeitig bestätigte die in Genf ansässige Organisation, daß Schweden kein Risikoland ist.
Vorausgegangen waren Medienberichte, wonach die Covid-19 Fallzahlen in Schweden anstiegen. Das sei aber eindeutig auf die höhere Anzahl Tests im Land zurückzuführen, schrieb die WHO in einer Email an die Medien.
«Daß das Land nicht die Kontrolle über die Pandemie verliert, bestätigen auch kontinuierlich sinkenden Todeszahlen und rückläufigen Intensivbehandlungen von Covid-19-Patienten» berichtet jetzt der Sender N-TV.
So attestiere die WHO in der Email an die Medien, «es sei dem Land durch Einbindung der Gesellschaft gelungen, die Verbreitung auf einem Niveau zu halten, das das Gesundheitssystem bewältigen könne», schreibt N-TV.
Schwedens Chef-Epidemiologe Anders Tegnell müsse aber damit leben, «daß außer ’Bloomberg’ so gut wie kein internationales Medium die WHO-Korrektur weitergab, da sie es nicht in die Agenturmeldungen schaffte».
Unterstützung bekomme Tegnell aber auch aus den USA. Für William Hanagh, Epidemiologe der Harvard’s School of Public Health in Boston, könnte Tegnell durchaus richtig liegen, wie N-TV den Forscher zitiert:
«Schwedens Politik sei ungewöhnlich, aber das Land habe seine zurückhaltenderen Maßnahmen schon sehr früh in der Pandemie umgesetzt, bevor das Virus in der Bevölkerung weit verbreitet gewesen sei. Der Ansatz könnte sich als nachhaltiger herausstellen als der anderer Länder mit strengen Lockdowns».