Kaum war Donald Trump zum neuen US-Präsidenten gewählt, äußerten Wissenschaftler weltweit ihre Sorge darüber. Sie bangen nämlich um die «evidenzbasierte Wissenschaft». Laut dem auf Umweltthemen spezialisierten Journalisten Jeff Tollefson sind die Gründe dafür «Trumps wissenschaftsfeindliche Rhetorik und Taten während seiner letzten Amtszeit». Die Sorge gelte insbesondere seiner Skepsis, dass der Klimawandel menschengemacht ist, und seiner kritischen Haltung gegenüber Impfprogrammen und der Covid-Politik, stellte Tollefson in Nature fest (wir berichteten).
Nun erklärt die Wissenschaftsjournalistin Alexandra Witze, ebenfalls in Nature, wie sich besorgte Klimawissenschaftler auf «Trump 2.0» vorbereiten. Sie erinnert dabei an Trumps Ankündigung, bei einer zweiten Amtszeit erhebliche Änderungen in der Klimapolitik vorzunehmen. Dazu gehöre möglicherweise ein erneuter Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen sowie die Aufhebung von Vorschriften zur Luftreinhaltung und die Ausweitung der Erschließung fossiler Brennstoffe auf öffentlichem Land.
Juan Declet-Barreto, leitender Sozialwissenschaftler für Klimaanfälligkeit bei der Union of Concerned Scientists in Cambridge, Massachusetts, äußerte seine Angst vor einer möglichen Wiederholung von Trumps «schädlicher» Klimapolitik während seiner ersten Amtszeit, die teilweise noch nicht behoben worden sei. So zeigten sich laut Witze einige der 30.000 Teilnehmer auf einer Tagung der American Geophysical Union (AGU) in Washington DC in der vergangenen Woche «entschlossen, sich der Herausforderung zu stellen – sei es durch Aktivismus oder durch eine Verbesserung ihrer öffentlichen Kommunikation.»
Die Journalistin beanstandet, dass Trump während seiner ersten Amtszeit Beamte ernannte, «die die Diskussionen über die Klimawissenschaft in den Bundesbehörden einschränkten und versuchten, den wissenschaftlichen Konsens über die Erwärmung des Planeten durch den Menschen umzustoßen».
Witze zufolge hat der designierte Präsident nun viele Leute eingestellt, die mit dem konservativen politischen Konzept «Projekt 2025» in Verbindung stehen, das die Beendigung der Führungsrolle der USA bei den globalen Klimabemühungen fordere.
Eine Reihe von bei Bundesbehörden beschäftigten Wissenschaftlern lehnten es ab, mit Nature zu sprechen. Sie würden befürchten, dass dies ihre Arbeitsplätze gefährden könnte, so Witze. Trump habe nämlich angekündigt, dass er die Entlassung von Bundesbediensteten erleichtern werde.
Einige Forscher würden sich bereits finanziell auf den Fall vorbereiten, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren. Oder sie würden private Kopien von E-Mails und arbeitsbezogenen Daten herunterladen, von denen einige während der ersten Trump-Administration unzugänglich geworden seien. Andere, die nicht bei der Regierung beschäftigt sind, würden nach Möglichkeiten suchen, Klimadatensätze zu bewahren, die auf Regierungsdaten beruhen.
Kommentar Transition News:
Wissenschaft besteht laut Witze und diesen besorgten Klimawissenschaftlern also aus Aktivismus, öffentlicher Kommunikation und Konsens. Das spiegelt die Tatsache wider, dass die «evidenzbasierte Wissenschaft» in manchen Bereichen längst den Bach runtergegangen ist. Spätestens seit der «Covid-Pandemie» ist das vielen klar. Und diese Politisierung und «Demokratisierung» der Wissenschaft hat nicht Trump zu verschulden.
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