Wie in anderen westlichen Ländern ist auch in Neuseeland die Zahl der Sterbehilfefälle rapide angestiegen. Laut dem jüngsten Bericht des neuseeländischen «Assisted Dying Service», der den Zeitraum vom 1. April 2024 bis zum 31. März 2025 abdeckt, gab es in diesem Zeitraum 472 «assistierte Todesfälle». Dies bedeutet einen Anstieg um 37 Prozent gegenüber 344 Personen im Vorjahr. Zudem gibt es derzeit 1137 aktuelle Anträge, ein Anstieg gegenüber 945 im Vorjahr.
Zur Klarstellung der Begriffe: Assistierter Suizid liegt vor, wenn eine Person mit Hilfe selbst den Suizid vollzieht; Euthanasie bedeutet, wenn die Person durch eine in der Regel von einem Arzt verabreichte tödliche Injektion aus dem Leben scheidet. In Neuseeland hat sich die überwiegende Mehrheit derjenigen, die den Tod suchten – 441 von 472 Personen –, für Euthanasie entschieden. Dies, so der Bericht des Gesundheitsministeriums, ähnele der Situation in Kanada.
Wie LifeSiteNews mitteilt, hat die neuseeländische Euthanasia Prevention Coalition darauf hingewiesen, dass von den 472 Verstorbenen 21 Prozent der Antragsteller keine Palliativpflege erhielten und zwölf Prozent der Antragsteller mit einer Behinderung lebten.
Nur 126 medizinische Fachkräfte seien 2024 bereit gewesen, an einer Sterbehilfe teilzunehmen, was darauf hindeute, dass die meisten medizinischen Fachkräfte nicht bereit seien, ihre Patienten zu töten. Nur zehn der aktiven Antragsteller (von 1137) seien einer psychiatrischen Untersuchung unterzogen worden, um sowohl ihre Zurechnungsfähigkeit als auch das Vorliegen von Zwang zu überprüfen.
In Neuseeland sei, wie auch in Kanada, die Aufsicht über einen Prozess, der zum Tod des Patienten führe, chaotisch oder nicht vorhanden, kritisiert LifeSiteNews. Anstatt rigoros sicherzustellen, dass diejenigen, die eine tödliche Injektion wünschten, ihre Einwilligung frei von jeglicher Form von Druck oder Zwang geben könnten, würden die Anbieter von Sterbehilfe eher dazu neigen, nach Gründen zu suchen, um sie für die Sterbehilfe zuzulassen.
Für diejenigen, die dies für übertrieben hielten, hätte der Journalist Alexander Raikin im vergangenen Herbst zwei erschreckende Berichte veröffentlicht, schreibt LifeSiteNews. Darin habe er festgestellt, dass ein Viertel aller Sterbehilfe-Anbieter in Ontario möglicherweise gegen das Strafgesetzbuch Kanadas verstießen.
Die Sicherheitsvorkehrungen seien schwach, lückenhaft und oft scheinbar nicht existent. Zudem scheine sich kaum jemand dafür zu interessieren, dass sich viele Menschen für Sterbehilfe oder assistierten Suizid entscheiden würden, weil sie keine andere Möglichkeit hätten.