Längst ist klar, dass Facebook coronakritische Posts zensiert. Allein von März bis Juni 2020 hatte Facebook sieben Millionen dieser kritischen Posts entfernt. Die Nachrichtenagentur Reuters rechtfertigte die Massnahme und betitelte die Inhalte der Posts damals allesamt als Fake-News. Bis dato ist Facebook jedoch eher lax mit Menschen umgegangen, die den Klimawandel kritisch hinterfragen. Wie das Medienportal Daily Sceptic berichtet, ist die lasche Zensur einigen Facebook-Mitarbeitern nun ein Dorn im Auge.
Das Portal für Technologie, Wissenschaft und digitale Kultur, Gizmodo, hat laut Daily Sceptic eine Reihe von durchgesickerten Facebook-Dokumenten veröffentlicht. Gizmodo nennt diese «Facebook Papers» und wirft dem Tech-Giganten vor, die Leugnung des Klimawandels nicht mit der gleichen Zensur wie die Pandemie zu behandeln. Dabei bezieht sich Gizmodo auf den Inhalt der durchgesickerten Dokumente.
«Demnach waren (einige) Facebook-Mitarbeiter unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Unternehmensleitung mit dem Thema umging. Sie forderten, dass ‹Klimawandel-Fehlinformationen› aggressiver angegangen werden sollten.»
Aus dem Dokument gehe hervor, dass sich Facebook-Mitarbeiter Ende 2021 darüber geäussert hätten, dass sie nicht verstehen könnten, weshalb Facebook «die Wissenschaft des sich erwärmenden Planeten» nicht mit strengeren Regeln verteidigte. Zudem hätten sie ihrem Arbeitgeber vorgeworfen, dass die Zensurmassnahmen ineffizient seien.
Daily Sceptic zufolge handelt es sich bei den durchgesickerten Papieren offenbar um Protokolle der internen Kommunikationsplattform. Diese bewiesen, dass einer der Mitarbeiter einen «Fehler» in der Zensurmaschine gefunden hat. Das Portal erläutert, dass ein Teil der Facebook-Richtlinien darin bestehe, die Nutzer «sanft» zu «zuverlässigeren» Quellen zu leiten. Laut Daily Sceptic ist dies eine beschönigte Version, um zu sagen, dass die Nutzer daran gehindert werden sollen, selbst gewählte Inhalte zu lesen. Stattdessen sollen sie zu den oft willkürlich vom Tech-Giganten ausgewählten Inhalten gelenkt werden.
Der vermeintliche Fehler habe darin bestanden, dass die Suche Ergebnisse lieferte, die die Nutzer nicht anstachelten oder andere Formen der Manipulation verwendeten. Bei der Suche nach dem Schlagwort «Klimawandel» habe Facebook damals einfach den am häufigsten angesehenen Inhalt zu diesem Thema angezeigt, und zwar war ein Video mit über 6,5 Millionen Aufrufen mit dem Titel «Klimawandel-Panik basiert nicht auf Fakten!».