Man solle «der Wissenschaft» vertrauen, heißt es im Mainstream regelmässig. Insbesondere begutachtete Studien gelten dabei als wissenschaftlich korrekt. Dass dem nicht so ist, zeigt ein aktueller Fall, über den ZeroHedge mit Bezug auf die australische Bloggerin Jo Nova informiert.
Berichten zufolge hat der 217 Jahre alte Wissenschaftsverlag Wiley mehr als 11.000 Arbeiten «begutachtet», die sich als Fälschungen herausstellten, ohne dass dies bislang bemerkt worden ist. Die Studien wurden in den letzten zwei Jahren zurückgezogen. Nova schreibt dazu:
«Es ist nicht nur ein Betrug, es ist eine Industrie. (...) Wer hätte gedacht, dass akademische Zeitschriften eine 30-Milliarden-Dollar-Industrie sind?»
Dabei geht es nicht nur um etwaige Interessenskonflikte der Autoren und Gutachter. Laut Nova setzen professionelle Betrugsdienste Künstliche Intelligenz (KI) ein, um scheinbar «originelle» akademische Arbeiten zu erstellen, indem sie Wörter umstellen. So wurde beispielsweise der Begriff «Brustkrebs» in «Busengefahr» umgewandelt und ein Ameisenvolk wurde zum «unterirdischen Krabbelstaat».
Gemäß Nova wurden diese Studien einem Peer Review-Verfahren ohne strenge menschliche Aufsicht unterzogen, wodurch ungeheuerliche Fehler, wie die Umwandlung des Ausdrucks «lokale Durchschnittsenergie» in «territoriale normale Vitalität», durchschlüpfen können.
Wiley hat nun zugegeben, dass 19 seiner Zeitschriften durch betrügerische Aktivitäten so gefährdet seien, dass deren Publikation eingestellt werden müsse. Als Reaktion darauf entwickelt die Branche KI-Tools, um diese Fälschungen zu erkennen – «eine notwendige, aber entmutigende Entwicklung», kommentiert Nova. ABC News stellte fest:
«Es [das Wiley-Debakel] veranschaulicht auch, was nur eine weitere Front in einer viel umfassenderen Vertrauenskrise ist, mit der Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen weltweit konfrontiert sind. (...) Das Problem wird immer dringlicher. Die jüngste Explosion der Künstlichen Intelligenz erhöht den Einsatz noch weiter. Ein Forscher des University College London stellte kürzlich fest, dass mehr als ein Prozent aller im vergangenen Jahr veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel, das heißt etwa 60.000 Arbeiten, wahrscheinlich von einem Computer verfasst worden sind. In einigen Bereichen ist es noch schlimmer. Fast jede fünfte Informatikarbeit, die in den letzten vier Jahren veröffentlicht wurde, ist möglicherweise nicht von Menschen geschrieben worden.»
Nova erinnert auch daran, dass Nature im Dezember 2023 meldete, im Jahr 2023 mehr als 10.000 Veröffentlichungen zurückgezogen zu haben. Das sei ein neuer Rekord.
Und was «Covid» betrifft, berichtet Retraction Watch von über 400 zurückgezogenen Arbeiten.
**********************
Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank!
Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2023 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop:
Kommentare