Etwa 12 der 15 besten Fitness-Apps geben die persönlichen Daten ihrer Nutzer aktiv an Dritte weiter und offenbaren damit de facto deren Privatsphäre. Wie das Portal TechRadar berichtet, sind die Apps Strava und Fitbit am datenhungrigsten und sammeln 84 Prozent aller potenziellen Datenpunkte. Strava ist ein soziales Netzwerk zum internetbasierten Tracking sportlicher Aktivitäten mit Sitz in San Francisco und Fitbit eine Marke für Fitness-Tracker des US-amerikanischen Technologieunternehmens Google.
Diese besorgniserregenden Ergebnisse wurden in einer neuen Studie veröffentlicht, die von Surfshark, einem der besten VPN-Dienste auf dem Markt, durchgeführt wurde. Überprüft wurden die Datenerfassungs- und Weitergabepraktiken der 15 beliebtesten mobilen Fitnessanwendungen.
«Unsere Untersuchung zeigt, dass kostenlose Apps im Vergleich zu kostenpflichtigen Apps deutlich mehr Daten an Dritte weitergeben, was die Notwendigkeit unterstreicht, die Auswirkungen auf die Privatsphäre zu bewerten», erklärte Tomas Stamulis, Chief Security Officer bei Surfshark.
Zu den Details, die an Dritte weitergegeben werden, gehören Gerätestandorte, E-Mails, Benutzer-IDs, Geräte-IDs oder Profile. Insgesamt sammeln die untersuchten Apps im Durchschnitt 12 der 35 potenziellen Datenpunkte – wobei die am wenigsten datenschutzfreundlichen Apps fast doppelt so viele Informationen speichern.
Noch schlimmer ist, dass drei Apps sehr sensible Informationen wie Rasse oder ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, Angaben zu Schwangerschaft oder Geburt, Behinderungsstatus, religiöse oder philosophische Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit, politische Meinungen, genetische Informationen oder biometrische Daten sammeln. Dazu gehört auch die Nike Training Club App.
Wie bereits erwähnt, erheben und teilen kostenlose Apps die meisten Daten. Schließlich können sie nur dann Gewinn machen, wenn sie die Daten ihrer Nutzer an Datenmakler verkaufen oder invasive Werbung in der App schalten. Aus diesem Grund empfiehlt Stamulis von Surfshark, sofern es möglich ist, auf ein kostenpflichtiges Abonnement umzusteigen.
Außerdem sollte man prüfen, ob die App auch ohne die Erteilung von Berechtigungen funktioniert, die möglicherweise nicht notwendig sind. «Wenn solche Optionen nicht zur Verfügung gestellt werden, wirft das wichtige Fragen über die Absicht hinter der Datenerfassung auf», fügte er hinzu.