Inmitten der trockenen und anscheinend öden Wüsten gibt es die Oasen, die mit ihren Wasserquellen Leben spenden und ermöglichen. Menschen lassen sich dort nieder und Karawanen machen Halt auf ihrem Weg durch die Wüste. Sie ruhen sich aus und tanken Kraft, sammeln neue Energie, wie auch ihre Tiere, die die Lasten tragen, und tauschen sich mit den anderen, die sie treffen, aus. Und wenn sie aufgetankt haben, ziehen sie weiter, durch die trockene, staubige Wüste, um ihr Ziel zu erreichen.
Eine solche Oase fanden am Samstag etwas mehr als 200 Menschen mitten in Mecklenburg-Vorpommern beim Festival «Musik statt Krieg». Dazu hatte der ostdeutsche Songpoet und «Friedensberichterstatter» Tino Eisbrenner nun schon zum 23. Mal auf seinen «Vier Winde Hof» in Plath eingeladen.
Beim Finale des Festivals (alle Fotos: Tilo Gräser)
Das Festival war eine Oase inmitten einer gesellschaftlichen Stimmung, in der regierende Politiker mit Hilfe ihnen ergebener Medien das Land und seine Menschen «kriegstüchtig» machen wollen. Ein lebendiger Ort inmitten einer bewusst erzeugten geistigen Ödnis des Gleichmarsches, in der schon jeder Zweifel bekämpft wird. In der jeder, der es wagt, sich für Verständigung und Frieden mit Russland sowie auf die Verantwortung des Westens für den Krieg in der Ukraine hinzuweisen, aussortiert und plattgemacht wird.
Menschen aus der gesamten Bundesrepublik kamen zum «Vier Winde Hof», viele aus Berlin und Brandenburg. Sie kamen natürlich auch aus Mecklenburg-Vorpommern, aber ebenso aus Thüringen und Bayern beispielsweise. Sie machten sich auf den Weg, um durch die Lieder von Tino Eisbrenner und seinen Gästen mental aufzutanken, um Gleichgesinnte zu treffen und auch, um angesichts der Kämpfe im Alltag einfach mal Freude und ebenso Spaß zu haben.
Denn die Lieder, die die Musiker beim Festival spielten und sangen, waren neben Friedensliedern auch solche, die an diesem eher herbstlichen Sommertag einfach mit ihrer Lebensfreude Sonne ins Herz und ins Gemüt brachten. Die die Menschen, die sie hörten, auch schmunzeln und lachen ließen, mit ihrem Witz und ihrer Hintersinnigkeit.
Michael Seidel mit seinen musikalischen Begleitern André Kuntze (links) und Matthias Felix Lauschus (rechts)
Dafür sorgte gleich zu Beginn des Festivals Michael Seidel mit seiner Band aus André Kuntze an den Keyboards und dem Multiinstrumentalisten Matthias Felix Lauschus. Der Musiker startete wie einst viele in der DDR-Singebewegung und war lange Zeit mit dem «Schauorchester Ungelenk» unterwegs, das mit seiner Mischung aus Ulk, Parodie und Hintersinn in keine Schublade passte. Mehrere Jahre begleitete er Uwe Steimle auf dessen TV-Touren unter dem Titel «Steimles Welt» durch Ostdeutschland.
Einfacher Frieden
Der heute 63-jährige gebürtige Dresdner lebt seit vielen Jahren in Brandenburg. Wie das für ihn ist, das besingt er in seinem Lied «Hier ist mein Land». Das spielte er beim Festival am Samstag ebenso wie andere Lieder aus seinem Solo-Album «Seidel singt ziemlich beste Lieder» von 2021, von «Die Welt zerfällt» über «Wegbegleiter» bis zum Liebeslied «Außer Dir».
In dem verrät er auch viel von dem, was ihm in diesen Zeiten auf den Geist geht. Und wie einfach das eigentlich mit dem Frieden ist:
«Wenn die Amsel singt, ist Frieden
Wenigstens das ist gewiss.»
Und er verweigert sich mit dem Lied dem Auf- und Nachgeben in dieser Zeit, die neben Kriegstreiberei zu viel geistige Gleichmacherei und Ödnis zu bieten hat:
«Nein, ich lass mich nicht beirren
Damit kriegt Ihr mich nicht klein
heute will ich einfach so
So, wie eine Amsel sein»
Das zeigte er auch in seinen Zwischentexten, mit denen er bewies, dass er sehr genau beobachtet, was um ihn herum geschieht und wer die Profiteure von Hass und Kriegshetze sind. Vor seinem Auftritt sagte Seidel in einem kurzen Interview auf die Frage, warum er beim Festival dabei ist:
«Weil es ein guter Anlass ist, weil es ein Thema ist, was mich immer schon interessiert hat. Ich bin quasi auch so ein Lumpenpazifist.»
Er sei schon zusammen mit Tino Eisbrenner zu anderen ähnlichen Anlässen aufgetreten, so im Mai am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow. Der Frieden sei ein «ganz wichtiges Thema», das ihn und viele andere umtreibe. «Ich mag dieses kriegstüchtige Geschwätz nicht“, so der Musiker. Das sei unerträglich und kaum auszuhalten.
In einem kurz vor dem Festival veröffentlichten Gespräch mit Eisbrenner sprachen beide über die Aufgabe der Kunst. Die sieht Seidel für sich darin, «dass man nicht ganz den Mut verliert, dass man wenigstens ein bisschen Hoffnung hat», wie er auf dem «Vier Winde Hof» erklärte. Auch mit seinen Volksliederabenden gehe es ihm darum, Gemeinschaft zu stiften:
«Und bei der ganzen gesellschaftlichen Entwicklung, wo alles so ein bisschen sehr weit auseinandergeht, ist es meines Erachtens die Aufgabe des Künstlers, auch die Leute zusammenzubringen. Egal jetzt zu welchem Thema, sag ich mal so, sondern einfach auch Hoffnung zu stiften. Das ist für mich das Wichtigste.»
Das sieht Festivalgründer und Hofherr Eisbrenner nicht anders, wie er mir gegenüber bestätigte. Der Songpoet wurde in der DDR vor fast genau 40 Jahren mit seiner Band Jessica und dem Hit «Ich beobachte Dich» bekannt und später auch solo zum Star. Inzwischen habe ich ihn, der seit 45 Jahren auf der Bühne steht und sich als «Friedensberichterstatter» gegen Kriegstreiberei und -hetze engagiert, mehrmals getroffen und gesprochen, zuletzt im Mai dieses Jahres in Moskau. Ich hatte davon berichtet.
Weite Wege
Am Samstag trat Eisbrenner selbst mit der «Dresden Bigband» unter Leitung von Michael Winkler auf und spielte mit dieser «Ich beobachte Dich» ebenso wie andere Jessica- und Solosongs sowie Lieder seines Vorbildes Sting, aber auch das Lied von «Mackie Messer» aus Bertolt Brechts «Dreigroschenoper». Für die Bigband wurde extra die Bühne in der Hofscheune vergrößert, unter deren Dach das Festival Schutz vor dem Gewitter samt Hagel an dem Tag fand.
Tino Eisbrenner (links) gemeinsam mit Tobias Morgenstern am Akkordeon und der «Dresden Bigband»
Das eher herbstliche Wetter hielt Holger Kalaus aus Berlin und seine Frau nicht davon ab, sich auf den Weg nach Plath zu machen. Gefragt nach dem Grund sagte er kurz und knapp: «Weil mich Frieden interessiert.» Der Weg habe sich gelohnt, so Kalaus, der sich freute, Gleichgesinnte zu treffen. Er hat eine besondere Beziehung zum Thema des Festivals – als ehemaliger Berufssoldat, der in der DDR-Armee NVA diente.
Er wisse als einstiger Artillerie-Offizier, was es bedeutet, wenn Politiker vom Krieg reden, in den sie andere schicken wollen. Nur wenige Menschen würden sich trauen, über Frieden zu reden, bedauerte er. Es würde keine Diskussion mehr zugelassen, was er noch aus der DDR kenne, in der aber mehr offen gesagt werden durfte, meinte er im Vergleich zu heute. Der Berliner trug ein T-Shirt, auf dessen Rückseite ein Zitat von Leo Trotzki zu lesen war:
«Vielleicht interessierst Du Dich nicht für den Krieg, aber der Krieg interessiert sich für Dich.»
Zum Festival gehörte neben der Musik auch eine Ausstellung, die Eisbrenners Frau Sofia organisiert hatte. Die Bilder beschäftigten sich immer wieder mit dem Thema Frieden, ebenso die «Regenschirme für Frieden», die Uta Bella Donner aus Berlin mitgebracht hatte.
Tino Eisbrenner bekam einen der Friedensschirme von Uta Bella Donner geschenkt
Die Lieder auf dem Festival waren oft nicht vordergründig politisch, sondern einfach lebensbejahend. Eine ganze Reihe Songs dieser Art steuerte die Thüringer Liedermacherin Corinna Gehre bei. Sie sang zur Gitarre neben eigenen Songs auch welche des französischen Musikers HK, der mit seinem «Danser encore» vielen Menschen in der Corona-Krise Mut gemacht hat. Auf diese Zeit ab 2020 kam Gehre ebenso wie Eisbrenner immer wieder zu sprechen, weil mit der menschengemachten Pandemie die Zeit der Ausgrenzung von Zweifel und Widerspruch begann.
Überraschende Wiedersehen
Die Liedermacherin sang auch das Anti-Kriegslied «Es ist an der Zeit» von Hannes Wader, in dem es unter anderem an einen toten Soldaten gerichtet heißt:
«Ja, auch Dich haben sie schon genauso belogen
So wie sie es mit uns heute immer noch tun
Und du hast ihnen alles gegeben:
Deine Kraft, Deine Jugend, Dein Leben»
von links: Tobias Morgenstern, Bassist Oliver Siegmann, Corinna Gehre und Tino Eisbrenner
In einer der Umbaupausen des Festivals traf ich auf dem Hof Isolde und Uwe Deutschmann wieder, die ich im Mai ebenfalls in Moskau getroffen und kennengelernt hatte. Die beiden Friedensaktivisten wohnen in einem kleinen Dorf nicht weit vom «Vier Winde Hof». Aber nicht nur deshalb seien sie nicht das erste Mal dabei, sagten sie mir. «Weil es immer wieder wunderbar hier ist», erklärte Uwe Deutschmann, warum sie auch dieses Mal dabei waren.
Sie würden auf dem Festival immer wieder Menschen wiedersehen und -treffen. Die beiden bedauerten, dass in Mecklenburg-Vorpommern viele aber glaubten, sich heraushalten zu können, wenn es um Frieden geht. Aber gleichzeitig hätten sie beobachtet, dass immer mehr Zweifel an der Politik bekämen und sich mehr und mehr aufraffen und zu Demonstrationen gehen.
In der Scheune des «Vier Winde Hofes»
Obwohl ich selbst das erste Mal bei dem Festival dabei war, hatte ich gleich mehrere Wiedersehensbegegnungen. Dazu gehörte auch die mit Sabine Geschke aus Berlin, die ich schon bei verschiedenen Veranstaltungen, aber auch im Mai in Moskau getroffen hatte. Sie sagte auf meine Frage nach ihren Motiven:
«Ich finde diese Losung ‹Musik statt Krieg› und die Aktivitäten, die Tino Eisbrenner hier so auslöst, ganz wichtig. Und ich denke, es müssten viel mehr Leute sich gegen diesen drohenden Krieg oder gegen diese Kriegshetze und angebliche Kriegstüchtigkeit auflehnen.»
Musik könne vielleicht ein paar Leute zum Nachdenken bringen. Sie werde «sicher nicht die Welt umstürzen, aber vielleicht kommt jemand auch zum Nachdenken», hofft die 78-Jährige. Kunst könne Menschen zum Nachdenken bringen «und vielleicht ja auf ein paar Gedanken abseits vom Mainstream, von dem, was man von früh bis spät im Radio und Fernsehen hört».
Menschlichste Ebene
Das Festival sei ein Ort, wo Menschen sich treffen, die gleiche Ansichten und gleiche Sorgen teilen, sagte mir der Musiker Tobias Morgenstern. Es sei ein Ort zum Auftanken wie zum Entspannen, eben wie eine Oase. Er spielt seit langem immer wieder mit Tino Eisbrenner zusammen, unter anderem in einem gemeinsamen Puschkin-Programm. Diesmal begleitete er ihn beim Auftritt mit der «Dresden Bigband» und später noch gemeinsam mit den anderen Teilnehmern, so auch beim russischen Friedenslied «Журавли» (Schurawli – Deutsch: Kraniche).
Eisbrenners Engagement und Aktivitäten würden im Wesentlichen auch seinen Auffassungen entsprechen, erklärte mir der begnadete Akkordeonist. Für ihn ist Musik das Medium, mit dessen Hilfe sich alle Menschen verständigen und Spaltungen überwinden können.
«Wenn man sich mit jemandem musikalisch verständigt, mit jemandem etwas Musikalisches macht, dann verbindet man sich auf einer anderen Ebene. Das ist eine menschliche Ebene, eigentlich die menschlichste Ebene, die es überhaupt geben kann.»
Der musikalische Austausch sei «eigentlich der menschlichste Ausdruck, miteinander zu kommunizieren», so Morgenstern. Das sei auch nicht falsch, nur weil Musik auch dafür benutzt werde, Menschen in den Krieg zu schicken. Das lasse sich nicht verhindern, sagte er und fügte hinzu: «Aber es wäre auch nicht meine Musik.»
Auch für ihn hat Kunst eine Aufgabe, «sonst wäre es nur Unterhaltung». Diese Aufgabe stehe in Verbindung mit dem Humanismus und den Grundprinzipien des friedlichen Gemeinsamseins. Wenn das untergraben werde, könnten Künstler nicht schweigen, betonte Morgenstern.
Langjähriger Begleiter
Wie Musik Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft zusammenführt, zeigte der Auftritt des chilenischen Musikers Alejandro Soto Lacoste mit seinem Trio und zwei Gastmusikern. Ihn hatte Tino Eisbrenner vor 20 Jahren bei einem Aufenthalt in Chile kennengelernt und mit ihm zusammen Musik gemacht. Am Ende kam Soto nach Deutschland, gründete hier eine Familie und hat Eisbrenner immer wieder begleitet, so auch bei fast allen Festivals.
«Das gehört schon zu meinem Leben», sagte er dazu im Gespräch nach seinem Auftritt. Am Samstag spielte er Lieder aus Lateinamerika, begleitete zuvor Corinna Gehren und spielte beim Finale mit Eisbrenner, Morgenstern und anderen dessen «Lied vom Frieden». Musik verbinde, so der chilenische Musiker, der das gerade in der gegenwärtigen Zeit wichtig findet, in der es mit der Kultur bergab gehe.
Alejandro Soto Lacoste (2. von rechts) mit seinem Trio und Tino Eisbrenner
Frieden bedeute Verständnis zwischen den Menschen, was die Mächtigen verhindern wollen. Zu Sotos Repertoire am Samstag gehörte auch das Lied «El Derecho de Vivir en Paz» (Das Recht, in Frieden zu leben») des chilenischen Sängers Victor Jara, den die Pinochet-Junta 1973 ermordete.
Nicht nur wegen der Lieder von Tino Eisbrenner und den anderen war Catrin Heidecker gemeinsam mit ihrem Mann Andreas aus Nürnberg angereist. Sie ist in der Gesellschaft Deutsch-Russische Freundschaft (GDRF) aktiv und war das erste Mal beim Festival, nachdem sie viel davon gehört hatte. Sie sei «angenehm überrascht und habe schon wunderbare Menschen kennengelernt, die für den Frieden aktiv sind und sich immer wieder einbringen», beschrieb sie ihre Eindrücke im Gespräch.
«Ich merke, dass es einfach wunderbar ist, mit diesen Menschen zusammenzukommen, weil das uns trägt. Diese positive Energie, die müssen wir in die Welt tragen, dass wir diesem Wahnsinn letztendlich entgegenstehen und es nicht zu einem Krieg kommt.»
Künstler und Musik haben zu jeder Zeit «eine sehr, sehr starke Wirkung in die Gesellschaft», sagte sie. Sie würden etwas Positives in die Gesellschaft hineintragen zu den Menschen, «die sich einfach dieser wunderbaren Musik anschließen, die Texte hören und sich vielleicht auch damit identifizieren können». «Wir müssen mehr werden», stellte die Friedensaktivistin klar, «um diese positive Energie in einen großen Bogen durch die Welt zu schicken, um die Kriegstreiber mit vereinten Kräften zu stoppen».
Wichtiges Aufatmen
Am Ende war Festival-Gründer Eisbrenner nicht nur froh, dass organisatorisch alles klappte, auch dank der etwa 20 ehrenamtlichen Helfer, die das Festival mit ermöglichten, von der Technik bis zur Versorgung. Er freute sich auch über den Beifall für seine Auftritte. Es sei immer auch ein politisches Festival gewesen, ohne dass Vorträge oder allzu politische Ausführungen in den Vordergrund gestellt würden, sagte der Songpoet am Tag danach.
Ihm geht es darum, «am liebsten über die Musik, über die Kunst einen Ausgleich, ich nenne das gerne ein Aufatmen, zu organisieren». Er wolle allen, «die das Jahr über in den politisch dreckigen Winden stehen», ermöglichen, auch mal sich die Sicht freizumachen und in einer bestimmten Gemeinschaft zusammen aufatmen zu können. Es habe seit dem ersten Festival 2003 immer Auftritte von Musikern aus anderen Ländern und von anderen Kontinenten gegeben, blickte er zurück.
Tino Eisbrenner am Tag nach dem Festival
Angesprochen auf vergleichbare Veranstaltungen wie «Rock für den Frieden» oder das «Festival des politischen Liedes» in der DDR, aus der er wie ich stammt, sagte Eisbrenner, dass so etwas nicht mehr vom Staat gefördert wird. Wie auch die Friedensbewegung im heutigen Deutschland nicht gefördert, sondern eher bekämpft wird. Daraus ergebe sich inhaltlich aber auch eine bestimmte Freiheit.
Das Gemeinsame dieser Festivals gestern und heute sei aber «die Internationalität, also eine Umarmung der Welt mit Musik, die unterschiedlichen Sprachen». Dazu gehörte in diesem Jahr auch der spontane Kurzauftritt der beiden jungen chinesischen Musiker Xiao Zhang und Ike, die Eisbrenner kurz vorher kennengelernt hatte. Bei Musik gehe es immer um Harmonie, so der Songpoet, der findet:
«Musiker müssten eigentlich die besten Friedensbotschafter der Welt sein, weil sie Harmoniebotschafter sind.»
Das mit Musik auch in den Krieg gezogen wird, sieht er als deren Missbrauch an. Der erfolge meist mit Hilfe des Textes, so dass das Gehirn auf etwas anderes manipuliert werde, das der Harmonie widerspreche.
«Also die 25 machen wir auf jeden Fall voll und dann wollen wir mal sehen», sagte der Festivalgründer auf die Frage nach der Zukunft. Vielleicht werde sich das Format ändern, damit die Veranstaltung dem Hof nicht über den «Kopf» wächst, zu groß wird. In den letzten Jahren seien immer mehr Menschen gekommen, berichtete Eisbrenner, aber bisher sei nie jemand wieder nach Hause geschickt worden, weil kein Platz mehr auf dem «Vier Winde Hof» gewesen wäre.
Und während wir miteinander sprachen, verabschiedeten sich immer wieder Festivalgäste, die mit Zelt oder Camper beim Hof übernachtet hatten. Sie hatten auch innerlich aufgetankt, neue Energie gewonnen und bedankten sich für das gute und schöne Erlebnis des Zusammenseins und versprachen, nächstes Jahr wiederzukommen, bevor sie dann weiterzogen.