Alternative Medien stehen heute vor enormen Herausforderungen. Zensur, finanzielle Abhängigkeiten und staatliche Eingriffe machen es für unabhängige Plattformen zunehmend schwierig, ihre Arbeit fortzusetzen. Die Bedrohung der Meinungsfreiheit und der Privatsphäre hat in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere durch restriktive Maßnahmen großer sozialer Netzwerke und Regierungen. Diese Entwicklung fordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Zukunft freier Medien, doch es gibt bereits Lösungen: Nostr und Bitcoin.
«Das Recht zu sagen und zu drucken, was wir denken, ist das Recht eines jeden freien Menschen, das man nicht leugnen kann, ohne die abscheulichste Tyrannei auszuüben.»
Voltaire
Zensur und staatliche Kontrolle: Ein gefährlicher Trend
Viele Plattformen, die als alternatives Medium fungieren, haben in den letzten Jahren harte Rückschläge erlitten. Beispiele wie KenFM oder Querdenken711 zeigen, dass Zensur und Löschungen durch große Plattformen wie Youtube an der Tagesordnung sind. KenFM, eine der größten alternativen Medienquellen in Deutschland mit fast einer halben Million Abonnenten, wurde mehrfach gesperrt. Querdenken711, das während der Pandemie eine bedeutende Reichweite von 100.000 Abonnenten aufbauen konnte, erlitt ein ähnliches Schicksal.
«Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.»
George Orwell
Diese Beispiele verdeutlichen, wie stark alternative Nachrichtenquellen von der Willkür großer Tech-Konzerne abhängig sind. Plattformrichtlinien, die ursprünglich den Schutz vor Desinformation und Hassrede garantieren sollten, werden zunehmend als Werkzeug zur Unterdrückung kritischer Stimmen genutzt. Es scheint, als sei die freie Meinungsäußerung online nur noch solange gestattet, wie sie den Interessen der Plattformbetreiber entspricht.
Finanzielle Repression: Wenn Banken alternative Medien unter Druck setzen
Neben der Zensur durch soziale Netzwerke stellt die finanzielle Repression eine weitere große Bedrohung dar. In einigen Fällen wurden Bankkonten alternativer Medien und Organisationen gesperrt, wodurch deren Existenz bedroht wird. Diese Taktik, die sich gegen unabhängige Journalisten und Medien richtet, soll ihre Finanzierungskanäle unterbrechen und sie so zum Schweigen bringen.
«Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.»
Voltaire
Plattformen wie PayPal oder Patreon haben in der Vergangenheit Konten von kritischen Stimmen eingefroren, was deren Fähigkeit, Spenden zu sammeln, drastisch einschränkte. Diese Maßnahmen sind besonders gefährlich für alternative Medien, da sie auf Spenden und direkte finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Wenn die Banken mitspielen, haben diese Projekte keine Möglichkeit, ihre Arbeit fortzusetzen. Doch auch hier gibt es eine Lösung: Bitcoin.
Bitcoin: Eine dezentrale Finanzlösung für alternative Medien
In einer Zeit, in der finanzielle Repression und die Sperrung von Bankkonten zum Alltag für freie Medien geworden sind, bietet Bitcoin einen Ausweg. Bitcoin ist dezentral und unabhängig von Banken. Kein Staat und keine Institution kann verhindern, dass Menschen Bitcoin nutzen, um Zahlungen zu senden oder zu empfangen. Zuletzt war das der Fall bei Michael Ballweg, dem alle Bankkonten gesperrt wurden und jetzt von Bitcoin lebt. Für alternative Medien bedeutet das die Möglichkeit, trotz finanzieller Sperren weiterhin Spenden zu erhalten und ihre Arbeit unabhängig fortzusetzen.
Die Stärke von Bitcoin liegt darin, dass es zensurresistent ist. Es gibt keine zentrale Instanz, die Zahlungen blockieren oder Konten einfrieren kann. Besonders für Plattformen, die aufgrund ihrer kritischen Berichterstattung ins Visier staatlicher Behörden oder großer Unternehmen geraten, bietet Bitcoin eine sichere und stabile Alternative.
Stabilität und Risiken
Ein Blick auf die langfristige Kursentwicklung von Bitcoin zeigt, dass der Preis tendenziell steigt. Dies ist vor allem auf die zunehmende Adaption und die begrenzte Gesamtmenge von maximal 21 Millionen Bitcoin zurückzuführen, die durch einen komplexen globalen Wettbewerb um die höchste Rechenleistung gesichert wird. Während dies für Bitcoin gilt, haben andere Kryptowährungen keine vergleichbare Dezentralität und Sicherheit. Die meisten dieser Coins zielen darauf ab, unerfahrenen Krypto-Interessierten das Geld zu entziehen.
Behörden wie die BaFin warnen zurecht vor den erheblichen Risiken, die mit dem Handel von Kryptowährungen verbunden sind. Doch obwohl der Handel mit Kryptowährungen spekulativ bleibt, bietet Bitcoin in seiner Anwendung als Wertspeicher und Tauschmittel Vorteile gegenüber traditionellen Bankensystemen, insbesondere durch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Restriktionen und Zensur.
Zudem kann Bitcoin aufgrund seiner begrenzten Menge nicht inflationiert werden, was ihn zu einem potenziellen Schutz gegen Inflation macht. Ein weiteres Risiko ist der Totalverlust der Bitcoin bei Unachtsamkeit und Fehlern bei der Verwahrung seines Schlüssels (Seedphrase). Solche Risiken lassen sich durch mehrfache Sicherung, Multisignatur-Wallets und ein höheres Bewusstsein für Eigenverantwortung minimieren.
Nostr: Die neue Plattform für freie Meinungsäußerung
Doch finanzielle Freiheit allein reicht nicht aus. Die Zensur großer Plattformen wie Youtube, Facebook und X (ehemals Twitter) bedroht alternative Medien in ihrer Reichweite. Hier kommt Nostr ins Spiel. Nostr ist eine dezentrale Plattform, die es ermöglicht, Inhalte ohne zentrale Kontrolle zu verbreiten. Im Gegensatz zu klassischen sozialen Netzwerken, die von Unternehmen mit eigenen Interessen gesteuert werden, gibt es bei Nostr keinen zentralen Server, der Inhalte löschen oder Benutzerkonten sperren kann.
Nostr basiert auf einem Client-Relay-Modell, das es den Nutzern ermöglicht, ihre Daten und Identität selbst zu verwalten. Durch die Verwendung kryptographischer Schlüssel und Signaturen wird die Kommunikation gesichert und zensurresistent. Diese Struktur stellt sicher, dass keine Instanz die Macht hat, Beiträge zu blockieren oder Nutzerprofile zu löschen – ein idealer Ort für alternative Medien, die nach einer Plattform suchen, die ihre Unabhängigkeit und Meinungsfreiheit schützt.
Der Aufmerksamkeitsdrang zentraler, sozialer Medien
Im Gegensatz dazu wird Twitter von einem Algorithmus beherrscht, der darauf ausgelegt ist, die Aufmerksamkeit des Nutzers und dessen in der App verbrachte Zeit zu maximieren. Influencer sind oft an ein Publikum gebunden, das sie nicht verlassen können, was dazu führt, dass kritisches Denken in den Hintergrund gedrängt wird. Die Nutzer passen ihre Ansichten häufig an populäre Trends an, die von großen Accounts gesetzt werden. Diese Anreizstruktur ist von oben nach unten gerichtet und fördert eine Dynamik, die Wut, Angst und Sensationslust belohnt.
Twitter hat durch seinen Algorithmus, der solche Inhalte verstärkt, das Endstadium erreicht. Während sich Menschen, die von dieser Art von Inhalten abgestoßen sind, zurückziehen, wird die Dynamik durch die selbst ausgewählten Personen, die bleiben, und die Bots, die sie manipulieren, weiter verstärkt.
Es gibt jedoch andere soziale Mediengemeinschaften, die diesen Einfluss nicht haben. Auf Plattformen wie Nostr ist es viel einfacher, anstößige Inhalte zu ignorieren, da sie nicht direkt in dein Gesicht gedrängt werden. In Nostr bist du der Herr über deinen Account, deine Follower und deinen Feed und nicht irgendein Zuckerberg oder Musk, was es zu einer absoluten Revolution in der Welt der sozialen Medien macht.
Bekannte Kanallöschungen alternativer Medien
Es gibt Beispiele von großen Kanälen, die auf Youtube und Facebook aufgrund von Richtlinienverstößen gelöscht oder gesperrt wurden. Hier sind einige der bekanntesten Fälle:
Infowars (Alex Jones)
Die Seite von Alex Jones, der Gründer von Infowars, wurde 2018 von Youtube enfternt, nachdem sie bereits von Plattformen wie Facebook und Apple gesperrt worden war. Ihm war vorgeworfen worden, wiederholt Falschinformationen, insbesondere in Bezug auf den Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule, verbreitet zu haben.
- Auf Youtube hatte Jones mehr als 2,4 Millionen Abonnenten (vor der Löschung).
- Die Facebook-Seite von Jones‘ hatte etwa 770.000 Follower, während die Infowars-Seite mehr als 1,6 Millionen Follower hatte.
Project Veritas
Project Veritas, eine Organisation, die sich auf investigative Berichterstattung konzentriert, wurde 2021 auf YouTube gesperrt. Die Organisation war bekannt für ihre verdeckten Recherchen und kritischen Videos über große Tech-Unternehmen, Politik und Mainstream-Medien.
- YouTube: Über 700.000 Abonnenten (vor der Löschung).
RT (Russia Today)
Die englische und deutsche Version von RT (ehemals Russia Today) wurde 2022 auf YouTube weltweit gesperrt. Grund dafür waren mutmaßliche Verstöße gegen Youtubes Richtlinien zur Verbreitung von Fehlinformationen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
- RT Deutsch auf YouTube: Etwa 600.000 Abonnenten (vor der Sperrung 2022). RT English auf YouTube: Mehr als 4,5 Millionen Abonnenten (vor der weltweiten Sperrung 2022).
David Icke
Der vom Mainstream als «Verschwörungstheoretiker» abgekanzelte David Icke wurde 2020 sowohl auf Youtube als auch auf Facebook gesperrt. Er verbreitete nicht-mainstreamkonforme Informationen zur Covid-19-Pandemie, was zu seiner Löschung führte.
- YouTube: Etwa 900.000 Abonnenten (vor der Löschung).
- Facebook: Mehr als 750.000 Follower.
The Health Ranger (Mike Adams)
Mike Adams, der Betreiber der Webseite Natural News, wurde 2019 von Youtube und Facebook entfernt. Er verbreitete alternative Informationen über Impfungen, die Pharmaindustrie und andere gesundheitliche Themen.
- YouTube: Mehr als 170.000 Abonnenten (vor der Löschung).
- Facebook: Natural News hatte etwa drei Millionen Follower, bevor es entfernt wurde.
Stefan Molyneux
Der Kanadier Stefan Molyneux, ein bekannter politischer Kommentator und Philosoph, wurde 2020 von Youtube entfernt. Ihm wurde vorgeworfen, Hassrede und extremistische Inhalte verbreitet zu haben.
- Youtube: Über 950.000 Abonnenten (vor der Löschung).
QAnon-bezogene Inhalte
Im Rahmen von Maßnahmen gegen Verschwörungstheorien haben sowohl Youtube als auch Facebook seit 2020 mehrere Kanäle und Seiten, die mit der QAnon-Bewegung in Verbindung stehen, gesperrt. Diese Seiten wurden für die Verbreitung von Desinformationen und extremistischen Ansichten verantwortlich gemacht.
- YouTube und Facebook haben keine spezifischen Zahlen für alle QAnon-Kanäle veröffentlicht, aber einige der großen QAnon-Influencer hatten auf beiden Plattformen Hunderttausende von Abonnenten/Followern, teilweise sogar über 500.000.
Sargon of Akkad (Carl Benjamin)
Carl Benjamin, der unter dem Pseudonym «Sargon of Akkad» politische Inhalte und kritische Videos zu Themen wie Feminismus und politische Korrektheit veröffentlicht hatte, wurde ebenfalls von Youtube gesperrt. Er war ein prominenter Kommentator in der sogenannten «Intellectual Dark Web»-Bewegung.
- YouTube: Über 950.000 Abonnenten (vor der Löschung).
«Wir glauben nicht an die Meinungsfreiheit, wenn wir sie nicht auch den Leuten zugestehen, die wir verachten.»
Noam Chomsky
Eine erschreckende Tendenz
Ohne diese Kanäle und deren Inhalte zu bewerten, zeigt ihre Sperrung einfach die erschreckende Tendenz, dass die Meinungsfreiheit in alternativen Medien längst der Zensur zum Opfer gefallen ist.
Fazit: Der Weg in die Freiheit für alternative Medien
Alternative Medien stehen an einem Scheideweg. Die Zensur durch Plattformen wie Youtube und Facebook sowie die zunehmende Sperrung von Bankkonten bedrohen ihre Existenz. Doch mit Bitcoin und Nostr gibt es Lösungen, die sowohl finanzielle als auch kommunikative Freiheit ermöglichen.
Bitcoin bietet eine sichere, dezentrale Finanzierungsquelle, die unabhängig von Banken ist. Alternative Medien, die auf Spenden angewiesen sind, können dadurch ihre Arbeit ohne Unterbrechung fortsetzen. Gleichzeitig stellt Nostr eine Plattform bereit, die zensurresistent ist und es ermöglicht, Inhalte frei zu verbreiten, ohne von der Gnade zentraler Plattformen abhängig zu sein.
Der Kampf um die Zukunft alternativer Medien hat begonnen, aber mit dezentralen Technologien wie Bitcoin und Nostr gibt es Hoffnung, dass unabhängige Stimmen weiterhin gehört werden.
Hinweis: Die hierin geäußerten Ansichten sind die des Autors Michael Wolf. Seine Recherche basiert auf aktuellen, öffentlich zugänglichen Informationen, die er für zuverlässig hält, jedoch übernimmt er keine Verantwortung für deren Genauigkeit. Dieses Dokument wurde von ihm erstellt und dient ausschließlich Informationszwecken; es stellt keine Anlageberatung dar. Wolf distanziert sich ausdrücklich von allen genannten Kanälen.
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Michael Wolf ist Inhaber von bitcoinlighthouse.de und er war 2020 Gründungsvorstand der Partei dieBasis. Heute distanziert er sich von Parteien jeglicher Art. Seit 2021 gibt er Vorträge, Workshops und veranstaltet Meetups zu Bitcoin. Er ist Autor von «Der Bitcoin-Ratgeber für Einsteiger und Aussteiger» und mehreren Publikationen auf Apolut. Sein Ziel ist es, den Menschen zu vermitteln, dass Bitcoin nicht nur ein spekulatives Finanzinstrument ist, sondern vielmehr die bedeutendste Erfindung seit dem Internet.
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