Am 7. Dezember 2021 beschloss die Leitung der Gottardo Arena – die Eishalle des Tessiner Eishockeyclubs HC Ambrì-Piotta – die sogenannte 2G-Regel einzuführen. Nur noch «Geimpfte» und Genesene dürfen seitdem die Eishockeyspiele verfolgen.
Dem Jugend-Fanclub des Vereins, Gioventù Biancoblu (GBB) (weiss-blaue Jugend), geht das zu weit. In einem Kommuniqué teilte der Fanclub mit, dass sie fortan an den Partien nicht mehr präsent sein werden, weil ein Teil der Fans ausgeschlossen ist. Die GBB animieren jeweils die Südkurve der Eishalle.
Seit es sie gebe, sei ihre Geschichte eine der Integration, der Beteiligung und des Zusammenschlusses, schreiben die GBB. Sie würden nicht auf die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie eingehen, da dies nicht ihre Aufgabe sei. Sicher sei, dass diese Pandemie gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Folgen habe, die verheerend seien. Nach einem Rückblick auf ihre guten und schlechten Zeiten als Begleiter der Nordtessiner Eishockeymannschaft schreiben sie:
«Wenn wir beschlossen haben, ab Dienstag und solange wir es für richtig halten, nicht am Spiel teilzunehmen – eine Entscheidung, die uns sehr schmerzt –, dann aus einem ganz einfachen Grund: Ein Teil der gesamten weiss-blauen Bevölkerung würde nicht mehr am Spiel teilnehmen können. Seit mehr als 30 Jahren zeigt der Kompass, der unser Handeln leitet, in eine Richtung: ‹Entweder alle oder niemand›. Und da wir die Fahne, auf der in grossen Buchstaben TUTTI/E steht (Anm.d.Red.: alle), hätten senken müssen, haben wir beschlossen, nicht zu kommen. AUS ATTITÜDE, AUS KONSEQUENZ, AUS SOLIDARITÄT.»
Sie hätten schwierige Zeiten hinter sich, und sie werden auch diese überstehen, fahren die GBB fort. Sie seien sich sehr wohl bewusst, dass es Menschen gibt, die ihre Entscheidung und ihre Art zu leben, ohne auf bestimmte Werte zu verzichten, nicht nachvollziehen könnten. Doch um eines würden sie bitten: Respekt für 33 Jahre Geschichte und Respekt für einen Ritt, der in der nationalen Eishockeyszene wohl seinesgleichen sucht.
Corona-Transition zollt den weiss-blauen Jugendlichen auf jeden Fall Respekt.
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