Die COVID-19-Pandemie hat die Versorgung von Schmerzpatienten erheblich beeinträchtigt. Einer Umfrage der unabhängigen Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland (SchmerzLOS) zufolge betrug die durchschnittliche Schmerzintensität vor der Krise 3,5 auf einer Skala von 1 bis 10. Jetzt liege sie bei 5,5, wie das medizinische Fachportal Medscape berichtet.
«Die Versorgung von Schmerzpatienten ist de facto zusammengebrochen», erklärte dazu Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Schmerzgesellschaft, gegenüber Medscape. 65 Prozent der stationären Einrichtungen seien geschlossen worden, auch Therapiegruppen fielen aus.
Manche Patienten vermieden es zudem, aus Angst vor Ansteckung einen Arzt aufzusuchen. «Schmerzpatienten dürfen nicht länger als Kollateralschaden allein gelassen werden», forderte deswegen Claudia Sommer, Präsidentin der Deutschen Schmerzgesellschaft und leitende Oberärztin an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Uniklinikums Würzburg. «Schmerzbehandlung ist ein Patientenrecht», betonte die Professorin weiter.