Wie erst jetzt bekannt wurde, sprach Vera Weber, Umweltschützerin und Präsidentin der Fondation Franz Weber, am 18. März dieses Jahres an die Delegiertenversammlung der Schweizerischen Volkspartei (SVP). Es dürfe nicht sein, dass auf dem Altar der Stromversorgung und des Klimaschutzes Wälder und intakte Landschaften geopfert würden, machte sie klar.
Weber äusserte ihre Besorgnis über die Panik im Parlament hinsichtlich eines möglichen Strom-Blackouts und kritisierte die Idee, die Alpen mit Sonnenkollektoren und unberührte Landschaften mit Windrädern zu überziehen. Sie warf dem Parlament vor, die Verfassung, Gesetze und die Regeln der direkten Demokratie zu missachten und damit in Bezug auf Naturschutz in der Schweiz das bisher Erreichte zu gefährden.
Sie erinnerte an die Betonwut der 60er- und 70er-Jahre und verglich sie mit den aktuellen Bemühungen um erneuerbare Energien. Sie kritisierte dabei das «Greenwashing» und die Versprechungen von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, die oft nicht eingehalten würden und betonte, dass es notwendig sei, eine Balance zwischen Energieerzeugung und Umweltschutz zu finden.
In ihrer Rede wies Vera Weber darauf hin, dass eine intakte Natur für das Wohlbefinden der Menschen, den Erhalt der Biodiversität und den Kampf gegen den Klimawandel von entscheidender Bedeutung sei. Sie schlug deshalb vor, Solaranlagen vermehrt auf Gebäuden zu installieren, anstatt die Landschaft mit riesigen Windrädern zu verschandeln. Sie betonte ausserdem das Potenzial der Schweizer Gebäude für Solarenergie und unterstützte die Einführung von Vorschriften zur Nutzung von Solarenergie bei Neubauten und Renovierungen.
In ihrem Redebeitrag kritisierte sie auch Entscheidungen des Nationalrats, die den Bau von Windkraftanlagen in Wäldern und den Bau von Solaranlagen in geschützten Landschaften ermöglichen.
Schliesslich appellierte sie an die politischen Entscheidungsträger, eine umfassende Bewertung der Auswirkungen von erneuerbaren Energien auf Natur, Gesundheit und Sicherheit durchzuführen. Sie hofft auf Vorschläge, die den Energie- und Klimanotstand angehen, ohne die Natur zu gefährden und die vom Schweizer Volk akzeptiert würden.
Insbesondere die Bemerkungen von Weber in Bezug auf Windparks sollten hellhörig machen:
«Chinesische Delegierte erklärten beispielsweise auf einer Konferenz, dass ihre riesigen Windparks die Winde so stark stören, dass sich das Klima in einigen Tälern verändert, was zu Dürre und Wüstenbildung führt. In den USA ist das gleiche lokale Phänomen bekannt und wurde von der Harvard Universität nachgewiesen. Es gibt noch keine Studien darüber, was passieren würde, wenn wir in den Alpen mehrere Quadratkilometer grosse Solarparks bauen würden, die dunkel gefärbt sind, reflektieren und potenziell starke Aufwinde erzeugen können.»
Wer in gewisse Gebiete Griechenlands reist, sieht, wie Windräder die Natur verunstalten. Die Turbinen brauchen nicht nur Platz, sie benötigen auch eine breite, befestigte Strasse, um deren Wartung zu ermöglichen. Es müssen ausserdem Leitungen für den Strom verlegt werden. Das alles verträgt sich nicht mit einer unberührten Landschaft und mit Wald. Warum in der kleinräumigen Schweiz diese Möglichkeit überhaupt in Betracht gezogen wird, ist nicht nachvollziehbar.
Vera Weber ist die Tochter von Franz Weber. Dieser Umweltschützer der ersten Stunde gründete die Fondation Franz Weber. Er hat sich nie durch Modetrends und politische Erwägungen beeinflussen lassen und ist stets gradlinig seinen Weg gegangen.
Kommentare