Auf dem sogenannten Corona-Gipfel der Bundeskanzlerin in Berlin stand am Mittwoch auch das Ausreiseverbot für Menschen aus Covid-19 Hotspots auf der Agenda. Das berichtet der Merkur unter Berufung auf die Deutsche Presse Agentur (dpa).
Darin heisst es:
«Der Experte Michael Meyer-Hermann hat in seinem Vortrag (siehe Update von 15.35 Uhr) offenbar auch ein Ausreiseverbot für Menschen aus Risikogebieten vorgeschlagen. Das hat die dpa aus dem Gipfeltreffen erfahren. Allerdings hieß es auch, die Idee sei von mehreren Teilnehmern skeptisch gesehen worden».
Bereits am frühen Abend einigten sich die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten auf etliche Verschärfungen, wie N-TV berichtet:
«So soll es künftig in Städten und Gegenden mit stark steigenden Corona-Zahlen generell eine Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche gelten».
Ferner gab es dem Merkur zufolge Konsens hinsichtlich der Teilnehmerzahl auf privaten Feiern: Danach dürfen in Zukunft in Hotspotregionen nur noch maximal 10 Menschen zusammenkommen dürfen, um zu feiern.
Damit nicht genug:
«So sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen, wenn der Inzidenzwert in der Region über 50 liegt. Habe diese Regelung nicht den gewünschten Effekt, solle er auf fünf Personen oder Angehörige zweier Hausstände eingeschränkt werden. Allerdings stehe der finale Beschluss des Konzepts noch aus».
Bild wiederum meldete eine «ergänzenden Maskenpflicht, wo Menschen dichter und/oder länger zusammenkommen». Diese gelte ab einem Inzidenzwert von 35 Infektionen pro 100’000 Einwohnern.
Meinung der Redaktion: Wie befremdlich die Entscheidungen der Kanzlerin und der Ministerpräsidenten sind, lässt sich anhand der offiziellen Daten veranschaulichen, die Statista vorlegt. In der nachfolgenden Grafik ist gut ersichtlich, wie die Zahl der «Infektionen» (in der Darstellung irreführend als «Krankheitsfälle» bezeichnet) zwar auf Grund der massiven Testungen zunimmt — gleichzeitig aber die Anzahl der Todesfälle seit Monaten konstant bei rund 10 bis 20 pro Tag verbleibt. Der Aktionismus der Kanzlerin lässt sich daher epidemiologisch nicht begründen.
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