Die Gesetzgebung zum digitalen Personalausweis, mit dem getrennte Anmeldungen für verschiedene Behördendienste abgeschafft werden sollen, könnte nach Angaben der australischen Finanzministerin Katy Gallagher bis Mitte 2024 abgeschlossen sein. Darüber berichtet das Portal Biometric Update.
Sobald das Gesetz in Kraft sei, stehe die Technologie weitgehend bereit, um das System in Betrieb zu nehmen, erklärte Gallagher und fügte hinzu:
«Wenn alles klappt und wir schnell vorankommen, könnten wir die Gesetzgebung Mitte nächsten Jahres in Kraft setzen. Das ist ein ziemlich enger Zeitrahmen, deshalb möchte ich mich nicht darauf festlegen, aber das ist sozusagen mein Fahrplan.»
Für das ID-Programm wurden bereits über 600 Millionen AU$ (rund 404 Millionen US-Dollar) ausgegeben, seit Juli 2023 untersteht es dem Finanzministerium. Die australische Bundesregierung hat zudem im Juni eine «Nationale Strategie für Identitätssicherheit» veröffentlicht, die den verstärkten Einsatz biometrischer Daten «zur Erhöhung der Sicherheit» vorschlägt.
Die digitale ID soll zunächst von der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherkommission und später von einer speziellen digitalen Regulierungsbehörde gehandhabt werden.
Nachdem 2022 «ein massiver Datenmissbrauch» beim Telekommunikationsunternehmen Optus und der Medibank, Australiens grösstem privaten Krankenversicherer, ans Licht gekommen sei, sei das Projekt allerdings mehr in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt, so Biometric Update.
Die Herausforderungen, denen die Regierung nun gegenüber stehe: Verschwörungstheorien, Interoperabilität und Widerstände der lokalen Behörden.
Gallagher habe davor gewarnt, dass die digitale Identität weiterhin auf den Widerstand bestimmter Teile der Öffentlichkeit stossen werde, die der Regierung nicht vertrauen würden. Verschwörungstheorien müssten durch klare Kommunikation abgewehrt werden.
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