Wer heutzutage in einem Restaurant oder Café alle willkommen heisst, ist den Behörden als Dorn im Auge. Dies bekamen letzte Woche zwei Cafés in Biel zu spüren. In der zweitgrössten Stadt des Kantons schloss die Kantonspolizei Bern vergangene Woche zwei Bistros, wie die Zeitung Le Matin berichtet.
Betroffen sind das «Bistro Farel» sowie die «Bar Hasard». Letztere machte sich nach der Einführung der Zertifikatspflicht unter dem Hashtag #everyonewelcome einen Namen. «An der Glastür warb das Bistro mit einem Plakat unter dem Titel ‹Willkommen als Mensch› für die Eigenverantwortung in Sachen Gesundheit», so Le Matin.
Die Folge: Die Berner Kantonspolizei ordnete anfangs letzter Woche nach mehreren Kontrollen die Schliessung an. Das «Bistro Farel» sei drei Tage später ebenfalls geschlossen worden, so die Zeitung. Beide Einrichtungen gehörten zum Unternehmen «Q4P», das Bars betreibt.
Die Geschäftsführerin des «Bistro Farel», die sich als Impfgegnerin bezeichne, plädiere für die Eigenverantwortung. «Wir werden am Eingang keine Gesundheitspässe kontrollieren, denn wir sind nicht die Polizei», erklärte sie gegenüber dem Journal du Jura vor dem Einschreiten der Polizei, wie Le Matin berichtet. Sie fügte hinzu: «Wenn ein Kunde es zeigen will, ist das seine Sache.»
Die Geschäftsführerin sagte, sie mache sich Sorgen, dass sie schliessen müsse, «wenn die Zahl der Kunden deutlich zurückgeht». Die Terrassen der beiden Cafés seien inzwischen wieder geöffnet. Beiden drohe jedoch eine hohe Geldstrafe.