Der altbewährte Kortison-Wirkstoff Dexamethason ist das bislang einzige Mittel, dessen Wirksamkeit bei der Behandlung von schweren Covid-19 Fällen in klinischen Studien erfolgreich bestätigt werden konnte. Aus der Sicht der grossen Pharmaunternehmen dürfte es aber ein entscheidendes Manko haben: Das Präparat ist nicht patentgeschützt und wird von zahlreichen kleinen Pharmaherstellern seit Jahrzehnten zum Billigpreis angeboten — für die grossen Player der Branche ist Dexamethason daher uninteressant.
Wie das Handelsblatt jetzt berichtet, seien die festgestellten Erfolge beachtlich.
«Nach Daten aus der umfangreichen Recovery-Studie der Oxford University senkte Dexamethason die Sterblichkeit bei mechanisch beatmeten Covid-Patienten um ein Drittel und bei nicht invasiv beatmeten Patienten um 25 Prozent», heisst es dazu in einem entsprechenden Bericht.
Das Handelsblatt mutmasst:
Dexamethason könnte «damit schon allein verantwortlich sein für die von deutschen Kliniken verbuchten Therapiefortschritte in der Intensivbehandlung von Covid-Patienten.»
Denn das Kortison-Präparat dämpfe das Immunsystem und bremse dadurch «die überzogene Entzündungsreaktion, die bei schweren Covid-Erkrankungen oft zum Hauptproblem werden». In der Frühphase der Erkrankung und bei leichten Fällen dagegen sei diese Dämpfung des Immunsystems unvorteilhaft.